Review

Bonkies · Test

Veröffentlicht am 02.09.2021 von Tobias Creter

Titelbild von Bonkies (PC, PS4, Xbox One)

Affen im Weltraum mit Jetpack und Roboterarm

Ich bin ja ein großer Fan von Party / Koop-Spielen und teste die eigentlich immer sehr gerne. Zu Release am 29. Januar 2021 habe ich Bonkies allerdings leider verpasst. Aber jetzt ist grade das neue kostenlose Inhaltsupdate mit dem sogenannten Chill-Mode erschienen und es wurde Zeit das Koop-Puzzlespiel endlich mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Für alle, die das Spiel selbst einmal alleine oder mit bis zu drei Freunden testen möchten, gibt es eine kostenlose Demo. Bonkies kostet knapp 15€ und war gerade in vielen Stores mit 50% Rabatt zu haben. Erfahrt hier, ob sich der Kauf zum regulären Preis lohnt oder ihr besser auf das nächste Angebot warten solltet.

Screenshot von Bonkies

Blöcke stapeln, wie schwer kann das schon sein...

Bonkies ist ein witziges kooperatives Party-Spiel, bei dem man aus verschiedensten Blöcken skurrile Bauwerke errichtet. Ich erspare euch die flache Rahmenhandlung, denn die ist bei dieser Art von Spiel ja auch eigentlich völlig unwichtig und vernachlässigbar. Kern des Spiels ist der Koop-Modus, bei dem man auf Konsolen maximal zu viert zusammen arbeitet. Am PC sind sogar bis zu acht Spieler möglich. Die immer schwerer werdenden Levels sind in Planeten unterteilt und müssen nach und nach erst freigespielt werden. Was anfangs noch sehr einfach ist, wird später noch wirklich knifflig und eine echte Herausforderung für eure Freundschaft. Denn nur wenn alle gut zusammenarbeiten sind die höheren Levels zu schaffen, bei denen sich die Zielvorgabe auch mal in der Luft befindet und permanent dreht.

Um den (anfänglichen) Affen überhaupt das Bauen zu ermöglichen, hat ihnen der Indie-Entwickler Studio Gauntlet einen bananenbetriebenen Raketenrucksack und einen leistungsstarken Roboterarm spendiert. Klingt verrückt, ist es auch! Glücklicherweise geht dem Jetpack nie der Saft aus und so könnt ihr nach Lust und Laune durchs Level schweben.

Screenshot von Bonkies

Gameplay & Steuerung

In jedem Level bekommt man einen Umriss vorgegeben, den man durch das geschickte Stapeln von Blöcken ausfüllen muss. Dabei fallen die unterschiedlichen Blöcke nacheinander seitlich von zwei Förderbändern, müssen also in der korrekten Reihenfolge verbaut werden. Manchmal erinnert das Ganze zwar etwas an Tetris, ist aber ein völlig anderes Spielprinzip. Die Levels sind immer in mehrere Abschnitte unterteilt, die zunehmend schwerer werden und aufeinander aufbauen, soll heißen, wenn ihr den ersten Umriss befüllt habt, wird der Umriss erweitert und es kommen wieder neue Blöcke hinzu. Dabei gibt es verschiedene Arten von Blöcken. Blöcke aus Glas können beispielsweise zerbrechen, was evtl. auch vorteilhaft sein kann, weil sie sich dann anders stapeln lassen aber dafür kostet es eben mehr Zeit. Es gibt auch schwebende Blöcke, die aber nur ein bestimmtes Gewicht aushalten oder Raketenblöcke, die sich ein oder aus schalten wenn man nach ihnen greift. Fusionsblöcke explodieren bei zu großer Erschütterung und Magnetblöcke machen genau das, was der Name vermuten lässt.

Die Steuerung in Bonkies ist sehr gut gelöst. Mit dem linken Stick bewegt man den fliegenden Affen, die Trigger sind für den Turbo-Boost und das Zugreifen zuständig. Mit den normalen Tasten oder wahlweise auch dem rechten Stick kann man den Roboterarm stabilisieren. Das heißt, er lässt sich jederzeit in eine Himmelsrichtung versteifen, wodurch die Blöcke sich besser platzieren lassen. Aber so simpel die Steuerung auch sein mag, es braucht etwas Eingewöhnungszeit und viel Gefühl in den Daumen, um die höheren Levels zu meistern. Insbesondere dann, wenn alle im Mehrspieler Modus zusammenarbeiten müssen.

Im neuen Chill-Modus ist die Zeitvorgabe weniger knapp und die teilweise sensiblen Blöcke verzeihen mehr aber dafür gibt es dann eben auch weniger Bananen. Ich halte den Modus aber für eine sehr sinnvolle Erweiterung, weil man so die schwierigen Levels viel besser üben und perfektionieren kann. Und wenn man erstmal die Lösung kennt, fällt es auch viel leichter im normalen Modus unter der Zeitvorgabe zu bleiben.

Screenshot von Bonkies

Grafik & Sound

Bonkies hat einen sehr schönen Comiklook. Die Affen und später weiteren freischaltbaren Tiere sind liebevoll gezeichnet und sehr niedlich. Die Benutzeroberfläche ist aufgeräumt und gut verständlich. Man sieht jederzeit den aktuellen Baufortschritt in Prozent, in welchem Abschnitt man sich befindet, wie viele Abschnitte noch folgen werden und wie viel Zeit einem noch bleibt. Das einig Ungewisse ist, welche Blöcke wohl als nächstes auftauchen und verbaut werden wollen. Alles läuft flüssig und ruckelfrei, was bei einem physikbasierten Geschicklichkeitsspiel elementar wichtig ist, um keinen unnötigen Frust zu erzeugen. Auch der Sound und die Musik ist passend zum Genre und Thema des Spiels gewählt. Die Lautstärke von Musik und Effekten ist getrennt regelbar.

Screenshot von Bonkies

Fazit

Insgesamt hat Bonkies meine Erwartungen übertroffen. Das sehr simpel aussehende Spielprinzip hat es durch die Vielzahl an Blöcken und das kreative Leveldesign durchaus in sich. Lediglich im Einzelspieler Modus leistet sich das Spiel durch den sehr geringen Umfang eine große Schwäche. Im Koop-Multiplayer macht Bonkies aber dafür alles richtig. Das Spielprinzip und die Steuerung sind sehr leicht zu erlernen aber schwer zu meistern. Hier ist der Umfang mit insgesamt sechs Planeten auch wesentlich besser als im Einzelspieler, wo es neben dem kurzen Tutorial nur einen weiteren Planeten gibt. Als Ansporn um die Levels möglichst gut und schnell zu erledigen gibt es zusätzliche Charaktere, die man mit den erspielten Bananen freischaltet. Ingesamt merkt man, dass Bonkies speziell für den lokalen Mehrspieler entwickelt wurde. Gemeinsam macht es eben auch einfach viel mehr Spaß. Schade ist nur, dass es keinen Online Koop gibt. Sonst wäre Bonkies auch das perfekte Spiel für einen gemütlichen Spieleabend mit bis zu drei Freunden, die vielleicht grade nicht die Möglichkeit haben sich auf einer Couch zum Zocken zu treffen. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß und führt zu Punktabzug.

Es ist wirklich sehr schade, dass es nicht ein paar mehr Einzelspieler Levels gibt, denn auch alleine macht Bonkies prinzipiell Spaß. Auch einen Versus Modus hätte ich mir gut vorstellen können. Egal ob zum regulären oder reduzierten Preis, wenn ihr gerne Couch-Koop spielt, dann ist Bonkies ein absoluter No-Brainer. Wenn ihr nur an der Einzelspieler Kampagne interessiert seid, muss ich auf Grund des viel zu geringen Umfangs davon abraten das Spiel zu kaufen.

Pro

  • witziges kooperatives Spielprinzip
  • süße Comikgrafik
  • extrem spaßiger Multiplayer
  • gutes Level / Rätseldesign
  • freispielbare Charaktere
  • schnell erlernbare Steuerung

Contra

  • viel zu kurzer Einzelspieler Modus
  • leider kein Online-Multiplayer

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

80% Kaufempfehlung

80%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Bonkies auf PS4 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.01 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Bonkies wurde uns von PR Nordic kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!