Review

Bravo Team · Test

Veröffentlicht am 18.03.2018 von Soul-1

Titelbild von Bravo Team ()

Ein taktischer Cover-Shooter von Supermassive Games

Nach den gelobten „TumbleVR“ und „Until Dawn: Rush of blood“ kam erst vor kurzem ein eher etwas mittelmäßiges „The Inpatient“ aus dem Hause Supermassive Games, den Machern von Until Dawn. Frisch aus dem Ofen kommt jetzt wieder ein VR Titel unter dem Namen „Bravo Team“. Dabei handelt es sich nicht um einen klassischen Egoshooter, sondern vielmehr um einen strategisch angehauchte Schießbude, bei der man sich alleine oder mit Coop-Partner von Deckung zu Deckung bewegt und dabei alles aus dem Weg räumen muss, was sich in die Quere stellt. Da das Spiel besonders zu zweit im Coop Laune macht, haben wir es für euch diesmal als Gemeinschaftsproduktion (Soul-1 & ThePunisher77) getestet.

Screenshot von Bravo Team

Aus der Transportpfanne ins taktische Feuergefecht

Angefangen mit einem Transport eines VIP in einem fiktiven Europäischen Land, wird der Konvoi von Separatisten angegriffen. Schlagartig ändert sich die Situation, das Trio verliert seinen Kameraden Lion (genannt nach dem Oz Trio) und findet sich mitten in einem Kriegsgebiet wieder. Die neue Mission: Überleben und entkommen. Es gibt 3 Schwierigkeitsgrade für die 3-4 Stunden dauernde Kampagne und man kann zwischen männlicher und weiblicher Spielfigur wählen.

Neben den Story Mode wird noch ein Score Attack angeboten, bei dem die gleichen Missionen mit Arcade ähnlichem Punktesystem hinzugefügt werden. Über möglichst lange Kill-Streaks kann man dort den Punktemultiplikator hoch treiben und sich erneut durch die zahlreichen Gegner ballern. Am Spielverlauf ändert sich dabei nur wenig aber ein Coop Speedrun macht trotzdem nochmal Spaß.

Screenshot von Bravo Team

Gameplay & Steuerung

Bei der Steuerung wird alles unterstützt, was die PS4 zu bieten hat: PS Ziel-Controller, DS4, ein oder zwei Move Controller sind mögliche Optionen, wobei der PS Ziel-Controller empfohlen wird. Die Steuerung fällt nicht allzu kompliziert aus und es gibt ein kurzes Tutorial, um sich mit den Grundmechaniken des Spiels vertraut zu machen. Mit der X-Taste bewegt man sich zur nächsten Deckung, die O-Taste hingegen bewegt den Spieler zurück zur vorherigen Position, Die Viereck-Taste ist zum Nachladen und die Dreieck-Taste wechselt zur Schallgedämpften Pistole oder zurück zur Primärwaffe. Mit dem vorderen Stick können Gesten eingesetzt oder der KI Befehle gegeben werden. Der hintere Stick ermöglicht eine 180 Grad Drehung, um auch nach hinten schauen zu können. Dadurch lässt sich Bravo Team auch problemlos im Sitzen spielen.

Als zusätzliche Option kann man noch Auswählen, ob die Kamera der Waffe oder dem Headset folgen soll. Dies ist vor Allem wichtig für die Auswahl der nächsten Position/Deckung. Leider kann man sich nicht frei bewegen. Außerdem ist jede Bewegung in Third-Person, was ein wenig den Spielfluss und die Immersion mindert aber dadurch tritt keine „Motion Sickness“ auf.
Wie in Farpoint gibt es hier kein klassisches Fadenkreuz, sondern es muss über den Controller und das Zielfernrohr der virtuellen Waffe gezielt werden. Je nachdem welche Waffe benutzt wird, wird auch die Genauigkeit von der Distanz beeinflusst. Wer also versucht mit dem Sturmgewehr Scharfschütze zu spielen, wird sehr schnell merken, dass die Schüsse leicht daneben gehen können, denn die Streuung ist relativ hoch.

Das Gameplay erinnert an den Oldschool Lightgun Shooter Time Crisis mit einer Bewegungssteuerung ähnlich wie X-COM. Hier muss der Spieler sich mit seinem Partner (entweder Ai oder zweiten Spieler) von einer Deckung zur nächsten durchkämpfen. Im Laufe des Spiels bekommt man noch 2 weitere Waffen (Schrotflinte und Scharfschützengewehr). Hört sich einfach an? Ist es auch. Das beschriebene Gameplay zieht sich durch das ganze Spiel und variiert nur wenig im Leveldesign. Es ist wichtig dafür zu sorgen, dass die Spieler die Gegner flankieren und nicht andersrum. Aber entfernt euch dabei nicht zu weit vom Partner, denn ihr musst euch gegenseitig heilen, falls einer von zu vielen Kugeln erwischt wird.

Das Spiel bietet leider dementsprechend nicht viel Abwechslung. Manchmal ist man auch erstmal ratlos, in welche Richtung man sich fortbewegen kann, da immer nur die nächsten Deckungen hervorgehoeben werden. Ein weiteres Problem ist, dass zu oft unendlich viele Gegner Spawnen wenn man sich nicht weiterbewegt.

Screenshot von Bravo Team

Grafik & Sound

Es ist bekannt das VR Spiele grafisch etwas schwächer sind, aber Bravo Team ist leider bescheiden ausgefallen. Selbst bei der PS4Pro konnte anscheinend nicht viel herausgeholt werden. Textur Pop-Ups und schwammige Texturen fallen öfters auf und viele Hintergründe wirken zweidimensional. Trotz der Schwächen gibt es grafisch doch einige Bereiche die besser aussehen als andere. Nach aufwendigen Zwischensequenzen alá Call of Duty sucht man hier leider vergebens. Insgesamt ist die Präsentation Flach geraten.
Viel Musik hat das Spiel nicht zu bieten aber das muss es auch nicht. Der Schrei der Kontrahenten und das Feuern der Waffen bildet die Soundkulisse. Der 3D Sound Funktioniert gut und man kann die Richtung der gegnerischen Schüsse hören.

Screenshot von Bravo Team

Online Coop

Es kann entweder nach Spielern gesucht werden oder mit Freunden gespielt werden. Sei es Story oder Score Attack, alle beide werden hier Unterstützt. Der Unterschied zum Einzelspieler liegt nur darin, dass jetzt ein anderer Spieler den KI ersetzt und dadurch etwas mehr Schwung ins Spiel bringt. Nach der eigenen Erfahrung macht das Spiel mit einen Freund immens mehr Spaß als im Einzelspieler.

Screenshot von Bravo Team

Fazit von Soul-1

Der Grundgedanke, sowie das Konzept hören sich relativ einfach an und das Entwicklerstudio hat bereits Kompetenz gezeigt. Aber was ist hier passiert? Die Bewegung ist klobig, die Präsentation ist bescheiden und insgesamt ist das Spiel mäßig ausgefallen. Der Multiplayer hat für mich persönlich einen großen Unterschied gemacht und dazu verholfen die Zeit mit dem Spiel um einiges Unterhaltsamer zu machen. Bravo Team ist ein mittelmäßiges Spiel mit Funken guter Ideen die leider nur unglücklich ausgeführt worden sind.

Fazit von ThePunisher77

Ich hatte mich wirklich sehr auf Bravo Team gefreut und bin (wie vermutlich viele andere auch) davon ausgegangen, dass man sich wie in Farpoint frei mit dem Aim-Controller bewegen kann. Was das angeht wurde ich nun leider enttäuscht. Die Grafik kann zwar nicht durchgängig überzeugen aber ist stellenweise auf einem guten Niveau. Anfangs ist es befremdlich wenn man ständig die Perspektive wechselt aber man gewöhnt sich daran und im Spielgeschehen nimmt man es dann nicht mehr so stark wahr. Problematischer fand ich an einigen Stellen die Orientierung, insbesondere wenn man schnell und oft die Stellung und Richtung wechselt und dann noch ständig von 1st Person in 3rd Person wechselt. Die Waffen könnten präziser sein und die Sicht durch das Scharfschützengewehr ist schon recht verschwommen. Trotzdem hatte ich unterhaltsame Stunden mit dem Spiel, insbesondere zu zweit macht es doch Spaß.

Pro

  • 2 Spieler Online Coop
  • Interessanter Ansatz
  • Unterstützt den Aim-Controller

Contra

  • Technische Schwächen in Grafik und Gameplay
  • Schwache und kurze Story Kampagne
  • Eher mau im Einzelspieler

Wertung

Testergebnis: 60%

6.0 Zufriedenstellend

Kaufempfehlung

50% Kaufempfehlung

50%Angebot abwarten