Review

Castlevania Dominus Collection · Test

Veröffentlicht am 01.01.2025 von Soul-1

Titelbild vonCastlevania Dominus Collection (PC, PS5, Switch, Xbox Series)

Wie aus dem nichts

Nach der Castlevania Advance Collection lag die Stimmung unter den Fans bereits auf einem Hoch. Jeder wusste aber, dass die nächste Etappe möglicherweise etwas schwieriger zu bewältigen war, denn chronologisch gesehen hat man nämlich eine besondere Ära erreicht: Die Nintendo DS Ära und gleichzeitig die letzten drei Castlevania von IGA.

Durch stetigen Einsatz von zwei Bildschirmen und Touch-Elementen in Dawn of Sorrow muss man sich dort etwas einfallen lassen.

Nach der kompletten Funkstille überraschte Konami alle mit einer Ankündigung bei Nintendo Direct. Eine sofortige Veröffentlichung am nächsten Tag!

Dawn of Sorrow, Portrait of Ruin und Order of Ecclesia ist bereits ein sehr starkes Line-up doch Konamis Trickkiste ist tief und man hat sich hier entschieden, den berüchtigten super schwierigen Arcade Ursprung von Castlevania mit ins Paket aufzunehmen: Haunted Mansion.

Da der Entwickler M2 wieder mal beauftragt wurde, ist es bereits zu erwarten, dass es eine gute Umsetzung wird.

Doch wie gut ist diese Kollektion? Ist es nur für Veteranen oder ist es auch für Neulinge geeignet?


Von Verfeinerung zur Experimentierung
Mit Symphony of the Night wurde die Metroidvania Formel zum ersten Mal nach zehn Jahren seit Castlevania II: Simon’s Quest erfolgreich durchgeführt. Mit der Advance Collection folgte dann die Verfeinerung der Formel, indem die Spiele sich weiterhin auf Draculas Schloss konzentriert haben.

Die Dominus Collection ist eine Mischung und experimentiert damit, sich vom Schloss zu entfernen. Dawn of Sorrow repräsentiert das klassische Schloss. Mit Portrait of Ruin versucht man, das Schloss eher als Hub einzusetzen, indem verschiedene Bilder zu komplett unabhängigen Bereichen führen.

Order of Ecclesia verzichtet quasi komplett auf das Schloss und ist sozusagen ein hybrid aus Metroidvania und klassischen Action Castlevania, indem alle Abschnitte über eine Weltkarte getrennt werden. Innerhalb der Levels gibt es natürlich auch Speicherpunkte mit Erholung und machen es natürlich einfacher als die ursprünglichen Vorgänger, aber dafür auch viel weniger frustrierend.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Im Zeichen des zwei: Haunted Mansion Revisited

Alle DS Spiele haben einen Bezug auf die Zahl zwei. Aria of Dawn hat zwei Ausrüstung Sets, Portrait of Ruin bietet zwei Charaktere und in Order of Ecclesia kann die Charakterin zwei Waffen gleichzeitig benutzen. Doch wie sieht es mit Haunted Mansion aus? Hier kommt das brandneue hausgemachte Remake von M2 ins Spiel. Nach Contra ReBirth kam jetzt endlich Castlevania am Zug. Dieses Spiel ist vom Original inspiriert und übernimmt natürlich auch einiges vom Design, doch die unzähligen Änderungen und komplett neue Grafik machen es quasi zu einem neuen Spiel, das möglicherweise das Herz von Super Castlevania Fans wieder höher schlagen lässt.


Bonus Inhalte
Doch was erwartet einen noch außer den zwei Bonus Spielen? So ziemlich das typische mit ein wenig Artworks, pro Spiel ein paar 4 Koma, scherzhafte Kurzgeschichten und zum größten Teil Handbücher aller Versionen.
Leider bleibt die Cowabunga Collection die einzige Kollektion mit einer großen Menge an Design Dokumenten.
Es ist zwar kein direkter Bonusinhalt, aber die animierten Intros sind in voller detaillierter Pracht zu erleben, denn für den Nintendo DS musste man halt starke Abstriche machen.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Dawn of Sorrow

Der direkte Nachfolger von Aria of Sorrow, das Teil der Advance Collection ist. Dementsprechend hat es natürlich sehr viele Ähnlichkeiten wie z.B. das Tactical Soul System, mit dem man Seelen von fast allen Gegnern absorbieren und für sich verwenden kann.

Story

Ein Jahr nach Aria of Sorrow (Teil der Advance Collection) sollte es eigentlich das Aus mit Draculas Schloss sein, doch plötzlich werden Soma und Mina von einer unbekannten Person angegriffen. Das Schloss sucht nach einem neuen Meister und Soma wird offensichtlich mit dieser Information wieder dorthin gelockt. Um das ganze noch schlimmer zu machen, gibt es außer ihm noch andere Anwärter.

Genya Arikado und Julius Belmont sind bereits unterwegs, doch es gibt ein großes Problem. Es gibt neue Wesen, die unendlich wiederbelebt werden und können nur mithilfe von Draculas Macht durch besondere Siegeln verbannt werden. Somit ist Soma die einzige Hoffnung, die Wiederkehr der Finsternis aufzuhalten oder wird er selbst zu dem, das er zu verhindern versucht?

Es handelt sich hier zwar um eine einfache Geschichte mit wenigen Charakteren, doch der springende Punkt liegt im visuellen Design und der Charakterisierung. Die neuen Gegner sind sehr markant und einfach definiert. Perfekt für eine kompakte Geschichte.

Die einzige Kritik liegt vielleicht darin, dass es sich anscheinend um einen ziellosen Nachfolger handelt und ist quasi eine leicht abgeänderte Wiederholung. Schließlich wurde Dracula bereits 1999 im Dämonenschloss Krieg besiegt. Dies ist wahrscheinlich eines der Gründe, warum Portrait of Ruin in der Vergangenheit abspielt.

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay ist typisches SotN (Symphony of the Night) Castlevania, das bereits in der Advance Collection verfeinert wurde. Als direkter Nachfolger von Aria of Sorrow wird natürlich einiges übernommen. Darunter befindet sich das Tactical Soul System, in dem besiegte Gegnern zufallsbedingt ihre Seelen hinterlassen und Soma aktive oder passive Fähigkeiten verleihen.

  • Tactical Soul System

Hier werden die Seelen in drei Kategorien eingeteilt: aktiv, passiv und Spezial. Aktiv sind vergleichbar mit den Nebenwaffen bei den klassischen Castlevanias und verbrauchen MP, das man durch Herze oder einfach mit der Zeit wieder aufladen kann.

Passive Seelen bieten beispielsweise eine Stärkung von Werten. Spezielle Seelen bekommt man meistens von Bossen und helfen dabei, neue Bereiche zu erreichen. Es gibt aber auch Beschwörungen, die Soma helfen und dabei stetig an der MP zapfen.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

  • Zwei Sets

Die größte Gameplay-Neuerung in diesem Spiel. Jetzt ist es möglich, Soma mit zwei komplett unterschiedlichen Sets auszurüsten. Dazu gehören die Ausrüstung und die Seelen. D.h. im Gegensatz zu den Vorgängern ist es jetzt beispielsweise möglich eine Nah- und Fernkampf flüssig ins Gameplay einzubinden. Davor hätte man immer wieder zurück ins Ausrüstungsmenü gehen müssen.

Hört sich zwar nur nach einer kleinen Erweiterung an, doch die Wirkung kann je nach Spieler immens sein.

  • Die Siegel

Wohl eines der unbeliebten Zusätze. Im Laufe des Abenteuers bekommt man verschiedene Siegel, die man nachzeichnen muss, um Bosse aus dem Verkehr zu ziehen. Bei falscher Eingabe werden sie wiederbelebt und der Kampf wird weitergeführt.

Offensichtlicherweise gibt es bei den aktuellen Konsolen keine universelle Touchscreen-Vereinbarung, weshalb die Entwickler daraus einfach ein QTE gemacht haben. Eine ziemlich gute Lösung!

Grafik und Sound

Mit Dawn of Sorrow ist Castlevania quasi zum ersten Mal seit Symphony of the Night von dessen berühmten Charakterdesign von Ayami Kojima abgewichen. Stattdessen wurde auf eine Anime ähnliche Optik gesetzt, um nach Berichten zufolge es attraktiver für jüngere Spieler zu machen. Gleichzeitig gab es zum ersten Mal auch ein Anime Intro.

Im Spiel wurden die klassischen Sprites beibehalten und bekannte Gegner sind leicht wiederzuerkennen. Wie immer hilft diese Art von Grafik, dem Spiel eine immergrüne Qualität zu verleihen.

Auch hier verleiht Michiru Yamane, ebenfalls verantwortlich für den ikonischen Soundtrack von Symphony of the Night, und Masahiko Kimura dem Spiel ihre Musik. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass es einen helleren Ton anschlägt. Passend zum Wechsel zur Anime-Optik, aber nicht weniger faszinierend.

Zwischenfazit Dawn of Sorrow

Dawn of Sorrow ist eine experimentelle Verfeinerung von Aria of Sorrow, indem dem Spieler durch das Zwei Set System ein flüssiges dynamisches Kampfsystem geboten wird, das bisher sonst immer vom Ausrüstungsmenü unterbrochen wurde.

Abgesehen davon liegt es mit seinem Vorgänger fast auf einer Welle. Am bemerkenswertesten ist wohl der Julius Mode, denn man könnte es gleichzeitig durch die Parallelen als einen spirituellen Nachfolger von Castlevania III ansehen. Außerdem ist es auch möglicherweise die Inspiration, die zu Portrait of Ruin geführt hat.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Castlevania: Portrait of Ruin

Dieses Spiel bringt auch hier das SotN Gameplay wieder ins Spiel, aber mit einem großen Twist. Zum einen dient das Schloss eher als ein Hub, anstatt einer gigantischen Karte.

Zum anderen bringt es zum ersten Mal seit Castlevania III offiziell wieder zwei spielbare Charaktere im Tag- und Doppelteam mit erweiterten Features.

Story

Es ist das Jahr 1944 und der Zweite Weltkrieg ist voll im Gange. Im Dunkeln wütet aber ein gleichermaßen gefährlicher und wichtiger Kampf in Europa.

Draculas Schloss ist mithilfe der negativen Energien des Krieges wieder aufgetaucht. Doch diesmal ist nicht Dracula der große Gegner, sondern Victor Brauner (genauso benannt wie ein echter Maler!). Ein älterer Vampir, der das Schloss als Katalysator benutzt, um sich selbst zu stärken.

Aus unbekannten Gründen sind die Belmonts verschwunden und es liegt nun an den entfernten Verwandten, den Kampf gegen die Finsternis aufzunehmen. Jonathan Morris und Charlotte Aulin müssen sich dieser Aufgabe stellen. Der Name Morris wird für Fans oder Spieler der Castlevania Anniversary Collection bekannt vorkommen, denn es handelt sich hier um den Sohn von John Harris. Einer der Hauptcharaktere von Castlevania: Bloodlines (MD/Gen).

Zwar hat Johnathan die berühmte Vampire Killer Peitsche der Belmonts, jedoch kann er die volle Kraft der Peitsche nicht einsetzen.

Kann das dynamische Duo sich trotzdem den Mächten der Finsternis trotzen?

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Gameplay & Steuerung

Auf pragmatischer Ebene ähnelt sich das Gameplay sehr dem Vorgänger Dawn of Sorrow, doch das besondere liegt in den Details der zwei Charaktere. Jonathan ist vergleichbar mit den klassischen Belmonts und kann Sub Waffen ausrüsten, die auf Kosten von MP eingesetzt werden. Charlotte verwendet hingegen Magie. Dadurch entsteht eine besondere Dynamik, bei der einige Gegner verwundbar gegen physische oder magische Angriffe sind.

Die eigentliche Besonderheit liegt bei dem Einsatz beider Charaktere.

  • Das Team System

Durch dieses neue System werden neue Strategien und Puzzles ermöglicht. Man kann auf Tastendruck den zweiten Charakter herbeirufen und dieser wird dann über die KI gesteuert. Beim Treffer wird lediglich MP verbraucht. Diese Option wird vielen wohl wenig gefallen, da wie üblich die KI nicht gerade zuverlässig sein kann.

Die nächste Option ist, zwischen den beiden zu wechseln. Genau hier gibt es einen Vor- und Nachteil im Gameplay. Durch die Charakterfokusierte Verwundbarkeit zwischen physische und magische Angriffe wird für einige wohl Frust aufkommen, denn schließlich wird es Leute geben die Jonathan oder Charlotte bevorzugen.

Es gibt ein weiteres Feature, das dieses potenzielle Problem schmälert. Eine andere Taste lässt nämlich den ruhenden Charakter erscheinen und die aktuell eingesetzte Magie einsetzen. Durch das delikate Balancing reicht meistens ein Treffer, um die Gegner mit erhöhtem Widerstand zu besiegen.

Zusätzlich machen die Super-Angriffe wieder eine Rückkehr. Zwar verbrauchen die eine ganze Menge an MP, aber dafür wird richtig gut ausgeteilt mit teilweise Bildschirm füllenden Angriffen.

  • Dracula's Schloss als Hub

Seit Symphony of the Night war Dracula’s Schloss das Hauptaugenmerk. Das sind 5 Spiele bzw. Ca. 9 Jahre, in denen sich die Fans mit den verschiedenen Schlössern anfreunden mussten. Langsam war es wohl klar, dass ein wenig mehr Abwechslung ins Spiel gebracht werden musste.

Mit "Portrait of Ruin" kam der erste große Schritt, das Erlebnis zu erweitern. Im Austausch ist zwar das Schloss geschrumpft, aber dafür dienen die Porträts als Tore zu quasi anderen Dimensionen. Dadurch ist es möglich geworden, den Spieler in deutlich andere Gebiete zu bieten, wie z.B. ein Ägypten inspirierter Level.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Grafik und Sound

Hier trifft eigentlich das Gleiche zu wie Dawn of Sorrow. Die einzige große Neuerung ist, dass jetzt zwei Charaktere gleichzeitig auf dem Bildschirm möglich sind. Kurioserweise gibt es einen einzigen Gegner, der komplett in 3D modelliert wurde.

Am auffälligsten sind natürlich die verschiedenen Levels innerhalb der Porträts, die dem Spiel eine ganze Menge neuer Facetten bieten.

Bei der Musik ist Michiru Yamane wieder dabei, wobei der kollaborierende Komponist diesmal Schwergewicht Yuzo Koshiro (Streets of Rage) ist.

Zwischenfazit Castlevania: Portrait of Ruin

Ein weiterer faszinierender Teil der Castlevania-Reihe mit einer lang erwarteten Einführung von neuen Bereichen außerhalb Draculas Schloss.

Mit dem Zusatz des Team-Systems wird wieder mal ein einzigartiges Erlebnis geboten und wird höchstwahrscheinlich für eine sehr lange Zeit nicht wieder auftauchen. Hinzu kommen natürlich noch die alternativen Charaktere wie Richter, die Geschwister und die Axt Rüstung.

An Wiederspielbarkeit mangelt es also in keinster Weise.

Durch die Neuerungen könnte man es schon fast als einen Hybrid zwischen klassischen Action Castlevania und den SotN Metroidvania ansehen, da es jetzt sozusagen separate Levels gibt.

Hardcore SotN Fans könnten vielleicht ein wenig das große abenteuerliche Schloss vermissen, aber dafür gibt es einen frischen Wind.

Das einzige, das Gameplay technisch negativ auffallen könnte, wäre vielleicht die stärkere Trennung zwischen physisch und magisch anfälligen Gegner.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Castlevania: Order of Ecclesia

Der letzte seiner Art und der Abschluss der IGAvania Ära. Für einige vielleicht sogar der absolute Favorit. Diesmal wurde nahezu komplett auf Draculas Schloss verzichtet und man hat stattdessen weiter in Richtung klassisches Castlevania gelehnt. Jetzt sind es nämlich mehrere kleine herausfordernde Bereiche, die über eine große Übersichtskarte verbunden sind und funktioniert sozusagen wie eine Levelauswahl.

Dies ist auch das erste Mal, dass die Hauptcharakterin Shanoa anscheinend keine Verbindung zu dem Vampirjäger der Belmonts hat.

Castlevania: Order of Ecclesia ist ein exzentrisches Spiel innerhalb der Reihe und findet dadurch auch einen kleinen Kult-Anhang.

Story

Es ist das 18. Jahrhundert. Nach den Geschehnissen von Symphony of the Night sind die Belmonts aus unbekannten Gründen verschwunden und die Menschheit ist den Mächten der Dunkelheit sich selbst überlassen. Doch wie wir wissen, ist sie erfinderisch und zäh. Dadurch entstanden mehrere Organisationen mit ihren eigenen Lösungen. Das vielversprechendste davon ist der Ecclesia-Orden. Der Wissenschaftler und Gründer Barlowe hat die mystischen Glyphen gefunden, die den Anwendern Magie verleihen, die sich auf verschiedenste Art und Weise manifestieren. Doch Dracula ist kein normaler Gegner und benötigt etwas Außergewöhnliches: Den Dominus Glyph.

Die Handlung fängt damit an, dass Shanoa gerade dabei ist, den Dominus Glyph zu übernehmen, doch der Kollege Albus verhindert die Zeremonie und sie verliert ihre Erinnerung und die bisher erlangten Fähigkeiten.

Jetzt liegt es an Shanoa, die Jagd nach Albus und Dominus Glyph aufzunehmen. War Albus wirklich nur eifersüchtig oder versteckt sich etwas Nebulöses im Hintergrund?

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Steuerung und Gameplay

Castlevania: Order of Ecclesia bringt zwei wesentliche Änderungen. Zum einen gibt es jetzt eine Weltkarte, die mit einer Levelauswahl vergleichbar ist. Weiterhin benutzt Shanoa nur Glyphen und diese verbrauchen Magie, doch im Ausgleich sind die Angriffe jetzt auf die linke und rechte Hand aufgeteilt, d.h. Es ist viel leichter zwei Angriffe hintereinander auszuführen.

Von der Ausrüstung her ist es klassisch gehalten, indem man im Laufe der Zeit bessere bekommt.

  • Die Weltkarte und das Wygol Dorf

Ein einfaches Feature mit wesentlicher Bedeutung. Das Wygold Dorf ist sozusagen die sichere Zone, in der eingekauft und Herze wieder aufgefrischt werden können.

Im Laufe des Spiels werden neue Charaktere freigeschaltet, die zusätzliche Dienste bieten. Die Rettung aller ist die Voraussetzung für das echte Ende.

Durch die Weltkarte ergibt sich ein komplett anderes Tempo als dessen Vorgänger. Viele der Levels sind von der Länge her eher vergleichbar mit dem klassischen Castlevania. Dies führt dementsprechend teilweise zu kürzeren Levels, einem höheren Tempo und einem vergleichsweise höheren Schwierigkeitsgrad.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

  • Das Kampfsystem und die Glyphen

Technisch gesehen hat sich hier nicht viel geändert und es ähnelt vom Prinzip her näher an Portrait of Ruin. Im Gegensatz zu den anderen Vorgängern der Reihe gibt es jetzt zwei Angriffstasten, d.h. eine potenziell höhere Angriffsfrequenz. Zusätzlich kann man Shanoa als ein Amalgam von Jonathan und Charlotte ansehen, da sie durch die Glyphen physischen und magischen Schaden austeilen kann.

Auf den ersten Blick kommt für einige ein “oh nein!”, da Waffen und elementare Schwachstellen wieder eine große Rolle spielen. Um dem entgegenzuwirken, hat man sich der Set-Mechanik von Dawn of Sorrow bedient und bietet insgesamt drei Glyphen-Sets. Der Wechsel ist gleichermaßen schnell und durch den Einsatz der Schultertasten sind beide inaktiven Sets jeweils nur einen Knopfdruck entfernt.

Beide Glyphen können unter Verbrauch von Herzen verbunden und bei Synergie zu einem neuen mächtigen Angriff vereint werden. Bei zwei gleichen ist ein Erfolg garantiert.

Wie kommt man an neue Glyphen? Es müssen alle mit der Auf-Taste langsam absorbiert werden, wobei die Reichweite ziemlich üppig ist.

Teilweise sind sie bei Statuen fixiert, andere tauchen zufallsbedingt bei besiegten Gegnern auf und einige Gegner aktivieren Angriffe mit einem Glyph. Beim letzteren kann man den Angriff vereiteln und gleichzeitig einen neuen Glyph absorbieren.

  • Erhöhte Herausforderung

Die beiden Vorgänger sind wahrscheinlich die einfachsten der IGAvania Ära. Mit diesem Teil wurde der Schwierigkeitsgrad wieder ein wenig angehoben. Heilungsgegenstände sind teurer und gleichzeitig schwächer.

Die Gegner Dichte ist vor allem bei den “klassischen” Segmenten erhöht und verlangsamt das Fortschreiten des Spielers um ein Vielfaches. Trotzdem ist es nicht zu schwierig, sondern nur herausfordernd und im Notfall gibt es noch Heilungsgegenstände, die es einem nochmal leicht vereinfachen. Die sind aber teuer und der Heilungsgrad ist ebenfalls relativ beschränkt. Ohne die zusäztlichen Features der Kollektion, wie z.B. das zurückspulen, wird es wohl herausforderndste Spiel der DS Trilogie sein.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Grafik und Sound

Durch den Vorgänger gab es zwar ein kleines Anzeichen von einer Umschwenkung zu 3D, aber das ist hier nicht passiert. Stattdessen wird es in einigen Fällen nur für den Hintergrund und die Effekte verwendet. Ansonsten bleibt alles beim Alten mit neuen und alten Widersachern. Kurz gesagt, auch dieser Teil bietet eine zeitlose Optik.

Beim Sound sieht es auch nicht anders aus, denn Michiru Yamane ist wieder mal mit dabei und als Co-Komponist ist Yasuhiro Ichihashi (Dracula X Chronicles, Pachislot und Harmony of Despair). Bei IGAvania kann man sich auf die Musik verlassen.

Zwischenfazit Castlevania: Order of Ecclesia

Für Castlevania Fans, die ihren Anfang mit SotN haben, wird dieses Spiel möglicherweise ein kleiner Schock sein. Das war es jedenfalls für mich und deswegen wurde dieser Teil von mir damals auch nicht so gut aufgenommen. Doch Jahre später, dank dieser Kollektion, hat sich diese Meinung gewandelt und die Absicht der Entwickler ist besser anzuerkennen.

Durch eine stärkere Vermischung zwischen neuem und altem Castlevania ist ein weiteres Unikat entstanden, das dieser Kollektion eine weitere alternative Erfahrung mit sich bringt.

Es könnte dem einen oder anderen weniger gefallen, doch es ist ohne Zweifel ein weiterer großartiger Eintrag in das Vermächtnis von Castlevania.

Der Kreis schließt sich perfekt mit dem Ursprung “Haunted Castle” und dessen exklusiven Wiedergeburt “Haunted Castle: Revisited”.

Screenshot vonCastlevania Dominus Collection

Fazit

Die Castlevania Dominus Collection ist möglicherweise die beste Kollektion, die Konami aktuell zu bieten hat. Drei absolute Knüller IGAvania Spiele, einen Arcade Bonus und sogar ein komplettes Remake des Arcade Progenitors machen es zu einem fast perfekt abgerundetes Erlebnis.

Alle Spiele, außer Haunted Mansion, sind extrem leichte Empfehlungen, die eine extrem gute Mischung aus Story, Gameplay und Musik zu bieten haben. Der einzige Punkt, bei dem es ein wenig schwächer wirkt, sind die extra Inhalte, da hat die Cowabunga Collection von Konami immer noch die Krone. Allerdings muss man da wiederum zugeben, dass es eine Ausnahmeerscheinung war mit anderen Umständen.

Ehrlich gesagt hätte ich nicht damit gerechnet, das mal zu sagen… Der niedrige Budgetpreis von 24,99€ fühlt sich schon etwas zu günstig an. Vor allem für das, was hier geboten wird. Vor dem Release hätte ich auf 30-40€ getippt und das wäre immer noch in Ordnung.

Die Castlevania Dominus Collection ist ein Volltreffer und ist ein Beispiel für das Konzept “Overdeliver”. Die Cowabunga Collection hatte das zwar inhaltlich geboten, aber das Gameplay konnte im Vergleich offensichtlich nicht mithalten.

Dementsprechend ist es eine der leichtesten Empfehlungen, die ich bisher vergeben konnte. Mit dieser Kollektion bietet Konami wohl die beste Option für den Eintritt in die Castlevania Reihe und ins Metroidvania Genre. Wer sich also bei dem einen oder anderen noch nicht sicher ist, der sollte unbedingt als Erstes hier anlaufen.

Meiner Meinung nach ist es aus einer pragmatischen Sicht der Pflichttitel des Jahres und somit das eindeutige Game of the Year. Die Betonung liegt hier auf pragmatisch. Wenn es nur um brandneue Spiele handelt ist es natürlich ein anderes Thema.

Pro

  • Extrem günstig mit 24.99€
  • 4 Klassiker + 1 neuer Titel
  • Extra Features bieten eine erleichterung
  • Alle Spiele (außer Haunted Castle) sind von höchster Qualität
  • Alle Spiele bieten trotz gleichem Genre unterschiedliche Gampelay Ideen

Contra

  • Hat nicht so viel Bonusinhalte wie die Cowabunga Collection

Wertung

Testergebnis:100%

10.0Spitzenklasse

Kaufempfehlung

100% Kaufempfehlung

100%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Castlevania Dominus Collection auf PS5 von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.003.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Castlevania Dominus Collection wurde uns von Konami kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!