Review

Metro Awakening · Test

Veröffentlicht am 21.11.2024 von Andreas Erber

Titelbild von Metro Awakening (PC, PS5)

Oh Schreck! Wir sollen in die barrikadierte, düstere Metro in VR eintauchen?!

Metro Awakening auf der PlayStation VR2 bringt die düstere, postapokalyptische Welt der Metro-Reihe auf ein ganz neues Level. Entwickelt und veröffentlicht von Vertigo Games markiert die VR-Version von Metro einen Meilenstein für das Franchise. Das Entwicklerstudio ist für seine beeindruckenden VR-Games bekannt und lässt nach "After the Fall" und "Arizona" auch im russischen U-Bahn-System die VR-Muskeln spielen. Awakening VR ist ein eigenständiges Metro-Erlebnis, das sowohl Veteranen als auch Neueinsteiger:innen ansprechen dürfte. Aber Vorsicht! Schreckhaft solltet ihr besser nicht sein!

Screenshot von Metro Awakening

Wir schreiben das Jahr 2028

Die Überlebenden des nuklearen Armageddons tun ihr Bestes, um sich in den verschütteten Tunneln der Moskauer Metro über Wasser zu halten. Die letzte Zuflucht der Zivilisation und ein Grab, in dem Geister die Lebenden in einer menschengemachten Vorhölle heimsuchen.

Spieler:innen schlüpfen dabei in die Rolle des Arztes Serdar, der sich der Dunkelheit, der tödlichen Verstrahlung und den bedrohlichen Gefahren der Metro stellen muss, um seine Frau zu finden und ihr die dringend benötigte Medizin zu bringen. Serdars Mut und Verstand werden auf eine Zerreißprobe gestellt. Der Grat zwischen Leben und Tod ist äußerst schmal! Habt ihr das Zeug euch durch die dunklen Gängen und maroden Räumen der Metro zu schlängeln? Hört ihr auch dieses Rascheln?

Screenshot von Metro Awakening

Gameplay & Steuerung

Metro Awakening VR nutzt die Funktionen der PS VR2 optimal aus. Die präzise Kopf- und Handbewegungserkennung wird für realistisches Zielen und Interaktionen mit der Umwelt genutzt.

Das Hantieren mit den verschiedenen Schusswaffen fühlt sich äußerst realistisch an. Die Sense-Controller der VR2 fügen dank haptischem Feedback und adaptiven Triggern dem Erlebnis eine atemberaubende Dimension hinzu. Das Nachladen einer Waffe fühlt sich realistisch und fordernd an, während Vibrationen in kritischen Momenten die Anspannung erhöhen. Leider ist das Waffenhandling nicht ganz so gut gelungen, da die Treffsicherheit etwas schwammig ist. Es gibt für das Halten der Waffen eine Einstellungsmöglichkeit bezüglich des Winkels, doch kann man die Justierungen nicht live sehen. Der ständige Wechsel beim Einstellen der Waffen-Position zwischen Gameplay und Menü ist sehr nervig.

Die Steuerung ist intuitiv, könnte aber für VR-Neulinge anfangs etwas komplex wirken. Ein umfangreiches Tutorial zu den diversen Interaktionen erleichtert den Einstieg. Etwas nervig ist das ständige Aufladen der Taschenlampenbatterie oder anderen Utensilien, gerade der Taschenlampe geht viel zu schnell der Saft aus. Die allgemeine Fortbewegung im Spiel erfolgt über teleport-basiertes oder freies Laufen, ideal für unterschiedlich empfindliche Spieler:innen. Überhaupt gibt es in Metro Awakening sehr viele Einstellungsmöglichkeiten in den Optionen und deren Untermenüs.

Screenshot von Metro Awakening

Grafik & Sound

Die grafische Umsetzung in der PS VR2 ist atemberaubend. Von der feinen Textur der Mutantenhaut bis zu den realistischen Licht- und Schatteneffekten in der Metro zeigt das Spiel, was die neue Hardware leisten kann. Die dynamische Beleuchtung in den dunklen Tunneln der Moskauer U-Bahn steigert die Atmosphäre enorm.
Nicht so schön ist der technische Nebeneffekt eines grauen Pixel-Gitters, welcher vor allem bei komplett schwarzen Flächen vorkommt. Die Nähe der schwarzen Umgebung, welche vor oft auch in den Ladepausen und extrem dunklen Räumen vorkommen, strengen die Augen etwas an.

Der Sound ist ein Highlight: Dank 3D-Audio werden Geräusche wie das Knurren eines Mutanten hinter dir oder das Tropfen von Wasser zu einem fesselnden Erlebnis. Der Soundtrack ist atmosphärisch und bleibt subtil, wodurch er die Spannung unterstützt, ohne aufdringlich zu wirken. Sogar der gitarrenlastige Einführungs-Song vor dem Spielstart macht schon Laune auf mehr!

Screenshot von Metro Awakening

Fazit

Metro Awakening VR ist ein beeindruckendes VR-Erlebnis, das die Möglichkeiten der PS VR2 voll ausschöpft. Die intensive Immersion, das raffinierte Gameplay und die emotionale Story machen es zu einem Muss für Fans der Reihe und VR-Enthusiasten. Ein paar wenige Schwächen in der Performance und die Komplexität der Steuerung könnten jedoch Gelegenheitsnutzer abschrecken.

Pro

  • unglaublich immersive Erfahrung durch VR
  • emotionale, fesselnde Story
  • einige coole Spielmomente und Minirätsel (wenn auch recht einfach)
  • innovative Nutzung von PS VR2-Features wie haptischem Feedback
  • geniales 3D Audio mit detaillierten Soundeffekten und coolen Gitarren-Soundtracks

Contra

  • Steuerung anfangs etwas komplex (Waffenhandling is ein wenig verzwickt)
  • Performance kann in sehr detailreichen Szenen minimal einbrechen (zusammen mit einer PS5 Pro ist die Performance wesentlich stabiler)
  • bei komplett schwarzem Bild wird ein graues Pixel-Feld sichtbar, welches extrem nah zu sein scheint und die Augen etwas anstrengt (vor allem in den Ladepausen und in extrem dunklen Räumen)
  • Motion Sickness ist gerade so in Ordnung
  • leider kein Multiplayer-Modus vorhanden

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

90% Kaufempfehlung

90%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Metro Awakening auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.005.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Metro Awakening wurde uns von Vertigo Games kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!