Review

Mirror’s Edge Catalyst · Test

Veröffentlicht am 30.06.2016 von Andreas Erber

Titelbild von Mirror’s Edge Catalyst (PC, PS4, Xbox One)

Kunst der effizienten Fortbewegung

2008 erschien das erste Mirror’s Edge und jetzt ist es endlich soweit. Mirror’s Edge Catalyst ist nach so langer Zeit endlich erschienen! Fans wird es besonders freuen, erneut mit der jungen Faith die Dächer der lebendigen Großstadt unsicher zu machen. Doch haben die Entwickler aus den Schwächen des ersten Teils gelernt? Im Mittelpunkt der Story steht wieder die Heldin Faith. Nach ihrer Gefangenschaft gerät sie unfreiwillig in Gefahr und muss sich erneut behaupten. In der „Stadt aus Glas“ muss Faith um ihre Freiheit kämpfen und nutzt ihr außergewöhnliches Talent… die Kunst der effizienten Fortbewegung - Parkour.

Screenshot von Mirror’s Edge Catalyst

Lauf Faith… lauf…

Nach dem kurzen Vorspann wird dem Spieler die Steuerung in einem ausführlichen Tutorial erklärt, um sich mit den verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten vertraut zu machen. Der Spieler entdeckt die riesige Stadt in der Ego-Perspektive und bewegt sich in atemberaubend, flüssigen Abläufen über die Dächer der Wolkenkratzer. Dabei gilt es in den sogenannten Kurier-Missionen, bei denen man beispielsweise möglichst schnell von A nach B kommen soll, das richtige Timing zu finden. Springen, Laufen und dazwischen ein paar Gegner ausknipsen. Was sich anfangs noch leicht anhört, wird mit der Zeit immer komplexer. Der Parkour ist wahrlich die Stärke des Spiels. Die Story und die blass wirkenden Charaktere sind leider genau das Gegenteil geworden. Den Entwicklern war einfach das reine Gameplay und das Feeling der „Freiheit“ am wichtigsten.

Screenshot von Mirror’s Edge Catalyst

Gameplay & Steuerung

Nahtlos und flüssig. So lassen sich die Bewegungen von Faith am besten beschreiben. Sauber und direkt fühlt sich die Steuerung des Charakters an und lässt keine Wünsche offen. Nicht alle Fähigkeiten sind von Anfang an freigeschalten. Mithilfe von Upgrades lernt Faith neue Fähigkeiten dazu und kann so im späteren Spielverlauf neue Gebiete erklimmen. Upgrades gibt es zum Glück genügend und somit steht dem erkunden und ausprobieren in der Welt von Faith nichts im Wege. Schade nur, dass das Kampfsystem sehr einfach gehalten wurde und oft an die alte PS3 Version erinnert. Da hätte man gewiss mehr daraus machen können. Komboangriffe mit besonderen Schwerpunkten wären eine Möglichkeit gewesen, doch so verschenkten die Entwickler ihr Potential.

Screenshot von Mirror’s Edge Catalyst

Grafik & Sound

Die Spielwelt ist lebendig und dank des Tag-Nacht-Wechsels fühlt sich die Open-World besonders echt an. Die Grafikleistung ist im gutem Mittelfeld der PS4 Leistung einzuordnen. Die Entwickler haben sogar extra zwei Architekten engagiert um eine virtuelle Stadt zu kreieren, die sich für das Spiel eignet. „Wie krass ist das denn?“ Doch wie heißt es so schön… Grafik ist nicht alles! Soundtrack und Soundeffekte sind allgemein gut abgemischt. Alleinig die Synchronisation ist eher schwach ausgefallen. Hier hätte man sich etwas mehr Mühe geben können, da vor allem die Lippensynchronisation nicht gut eingependelt wurde und die Stimmen selbst eher schwach wirken.

Screenshot von Mirror’s Edge Catalyst

Fazit

Was haben die Entwickler nur in den letzten 8 Jahren getan? 2011 wurde der die Fortsetzung gecancelt, 2013 wieder aufgenommen. Jetzt im Jahre 2016 ist es endlich soweit und man hat nicht wirklich viel daraus gelernt. Die Grafik wurde verbessert und die Bewegungen aufgefrischt, das ist alles in Ordnung. Nur die Story und die langweiligen Charakteren sind einfach nicht stimmig. Faith selbst zeigt wenig Gefühle und so kann man nur sehr schwer mit ihr eins werden. Leider liefert das fertige Spiel nicht das, was man sich vom bombastischen Trailer erhofft. Parkour-Fans und Fans des ersten Teiles werden Catalyst lieben! Alle anderen warten lieber auf eine gute Aktion. GameStop bietet zur Zeit das Spiel bis zum 18. Juni 2016 in der 9,99er Aktion an. Viel Spaß und bitte nicht von den Dächern fallen!

Pro

  • zeitgemäße Grafik
  • abwechselnde Renn- und Kampfsituationen
  • flüssige Bewegungsabläufe
  • einzigartiges Parkour-Gefühl

Contra

  • furchtbare Story
  • platte Charaktere
  • oft wiederholende Aufgaben
  • Synchronisation ist unsauber und lieblos
  • langweiliges und charakterloses Kampfsystem
  • wenig Neuerungen zum 1. Teil

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

80% Kaufempfehlung

80%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Mirror’s Edge Catalyst auf PS4 von Andreas Erber. Das Test Exemplar / der Review Code für Mirror’s Edge Catalyst wurde uns von Electronic Arts kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!