Review

Riders Republic · Test

Veröffentlicht am 02.11.2021 von Andreas Erber

Titelbild von Riders Republic (PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series)

Vielfältigster Mix einer Bergabfahrt

Riders Republic kommt vor der kalten Jahreszeit gerade rechtzeitig auf den Markt! In diesem neuen Action-Rennspiel von Ubisoft dürfen Spieler:innen sich Ski, Snowboard, Bike oder sogar einen Wingsuit schnappen und ein wirklich gigantisches Outdoor-Paradies erkunden. Verrückter könnte der Mix für eine Talabfahrt nicht sein. Das Beste daran, man muss nicht allein auf die Schnee- oder Staubpiste. Bis zu 20 bzw. auf Next-Gen 50 weitere Spieler:innen dürfen im Onlinemodus am Start teilnehmen und diese Massenstarts haben es in sich! Wer jetzt glaub, dass es für Solo-Spieler:innen einen Onlinezwang gibt, der hat weit gefehlt. Ubisoft stellt eine grandiose Onlineanbindung auf und lässt Einzelspieler auch ohne Internetverbindung das Paradies erkunden. Ein ganz besonders praktisches Feature ist die Cross-Play-Funktion, womit Freund:innen von jeder Plattform aus in die riesige Multiplayer-Spielwelt eintauchen können. (PC, XboxSeries S/X, PS4, PS5, Stadia)
Riders Republic ist jedenfalls für alle da!

Screenshot von Riders Republic

Na? Habt ihr es auch vermisst?

Seitdem Ski- und Snowboardspiel "Steep" aus dem Jahre 2016, welches ebenfalls Ubisoft herausbrachte, wurde es lange ruhig um den Trendsport. Früher war ja noch EA Sports mit den SSX-Ablegern voll im Rennen, doch die Zeiten haben sich geändert und mit Riders Republic wollen die Entwickler von Ubisoft Annecy beweisen, dass noch mehr geht. Denn mit dem Raketen-Wingsuit sind es genau genommen erstaunliche 5 unterschiedliche Sportarten. Doch wie schaffen die Entwickler es so viele unterschiedliche Sportarten unter einem Hut zu bringen? Immerhin ist die einzige Verbindung zwischen Skibrettern, Fahrrädern und einem Winganzug, dass es stets nur bergab gehen kann.

Screenshot von Riders Republic

Gameplay & Steuerung

Genau dafür hat man ein Schnellmenü erschaffen, welches das schnelle Wechseln zwischen den Sportarten in nur wenigen Sekunden ermöglicht. Per Steuerkreuz nach oben öffnet sich ein Kreisförmiges Menü in dem alle aktuell verfügbaren Sportarten aufgelistet werden. Auch zu Fuß ist es per Steuerkreuz "unten" jederzeit möglich die Umgebung zu erkunden. Mit einer Richtungsvorgabe des linken Analogsticks wird auf die jeweilig ausgesuchte Sportart gewechselt. Ja, es ist sogar möglich sich ein Snowboard in einer Wüstenregion zu montieren, doch wirklich weit kommt man damit freilich nicht.

Die Steuerung ist sehr intuitiv, präzise und schon nach wenigen Spielminuten selbsterklärend. Beschleunigen, bremsen und springen sind die 3 wichtigsten Knöpfe am Controller. Der Wechsel zwischen den Sportarten geht wie bereits erwähnt flott über der Bühne und auch Tricks können einfach gemeistert werden. Tricks mit einem höheren Schwierigkeitsgrad benötigen dementsprechend mehr Übung. Kommt es zu einem Sturz, kann die Rewind-Funktion per R1-Taste eingesetzt werden. Das Zurückspulen funktioniert allerdings nur mit recht großen Zeitabständen. Alternativ kann das klassische Aufstehen nach einem Sturz mit der Kreis-Taste beschleunigt werden. In den Optionen findet sich zudem eine Funktion namens Auto-Landing. Mit dieser Unterstützung landen die Sportler:innen automatisch auf den Erdboden. Wer diese Hilfe nicht wünscht, kann auf Manual-Landing umstellen und bekommt zusätzlich Punkte für jede geglückte Landung in Eigenregie.
Das begonnene Event ist immer noch zu schwer? Im Solo-Modus kann vor jedem Start der Schwierigkeitsgrad in 4 Stufen angepasst werden.

Im Karrieremodus gilt es verschiedenste Events zu meistern um Punkte, Accessoires und Ansehen in der Rangliste zu erlangen. Die Rennfahrer:innen können vor Spielbeginn optisch personalisiert werden. Witzig ist, dass sogar eine grüne Hautfarbe im Hulk-Look mit dabei ist. Nach der Erstellung des Charakters geht es ab ins Paradies. Bereits nach kurzer Zeit erscheinen auf der gesamten Map unterschiedliche Missionen, die alle auch per Schnellreise-Funktion angereist werden können. Obwohl das Erkunden der Landschaft durchaus die sinnvollere Variante wäre ist die Schnellreise vor allem durch die sehr kurzen Ladezeiten eine verlockende Reiseart. Übrigens lässt sich jederzeit per Touchscreen diese besagte Map aufrufen, um einen Überblick über die aktuelle Lage zu erhalten.
Eine Story wurde zwar integriert, aber die wirkt sehr gezwungen und hätte man sich direkt sparen können. Wichtig in diesem Titel ist das gelungene Gameplay und die hervorragende Präsentation.

In den Rennen sollte stets auf tote Winkel geachtet und ein kühler Kopf bewahrt werden, während man sich gegen rempelnde Rivalen bis zur Ziellinie durchkämpft. Der Gewinner erhält die Krone und für der Adrenalin-Kick ist garantiert. Sammler:innen wir es freuen: Es gibt in dieser lebendigen Spielwelt massenweise Gelegenheiten für Entdeckungen: Gegenstände zum Sammeln, Orte zum Erkunden, Stunt-Parks zum Bezwingen und Berggeschichten zum Vollenden.

Allgemein ist das Spiel in 2 Gameplaymodi geteilt. Racer und Trickster. Wie die Benennung eindeutig verrät, dient der Racer-Modus für schnelle Abfahrtrennen und der Trickster-Modus für stylische, luftige Tricks. Es kann jederzeit zwischen den beiden Modi gewechselt werden. Neulinge sollten vorerst sich auf den Racer-Modus konzentrieren. Zuerst sollte das gerade Ausfahren gelernt sein, bevor man sich an dem "Superman" Trick die Zähne ausbeißt.

Spieler:innen können die Aufmerksamkeit von Sponsoren auf sich ziehen und an legendären Events teilnehmen. Schalte legendäre Sponsoren frei und mach dir einen Namen, indem du zu symbolträchtigen Events eingeladen wirst. Wie wäre es mit Wettbewerben wie dem UCI Mountain Bike World Cup, der Red Bull Rampage oder den X Games?

So richtig spannend wird es allerdings erst im Multiplayer Online-Modus. Wer wollte nicht schon immer mal mit 50 weiteren Online-Spielern die Piste hinunter heizen. Welche Spielmodi es online genau gibt zeigt die folgende Auflistung.

Multiplayer-Modi:

  • Massenstartrennen
    In diesen Multisport-Rennen treten auf den NextGen Konsolen mehr als 50 Spieler gegeneinander an. Auf den Current-Gen Versionen sind es immerhin 20 weitere Mitspieler. Die Rennen erscheinen auf der Map zufällig.
  • Tricks Battle
    Hier ist die Devise 6vs6. Trickst bis sich die Balken biegen! Es gilt in einer vorgegebenen Zeit so viele Tricks wie möglich zu meistern. Das Ganze spielt sich in einer geschlossenen Arena ab. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt.
  • Free-for-All
    12-Spieler-Partien verpackt in einer Playlist aus verschiedenen Events. Wählt eine der Playlisten aus und lasst das Matchmaking Gegner für das nächste Ereignis finden. Beweist den Rivalen, wer der Beste in einer Reihe von Matches ist. Rennen, Tricks
  • Versus-Modus
    Fordert eure Freunde in einem Wettkampf heraus.
  • Mehrspieler-Wettbewerb
    Aufstieg in die Welt-Rangliste.

Wem das alles ein wenig zu stressig erscheint kann es vielleicht mal mit dem Zen-Modus probieren. Der Zen-Modus in Riders Republic ist ein Offline-Modus, der nur für die Erkundung der riesigen Open-World Landschaft ausgelegt ist. Gleichzeitig bietet der Zen-Modus die Möglichkeit seine Handicaps zu verbessern und sich grundlegend mit der Steuerung vertraut zu machen.
Info: Im Zen-Modus ist der Fortschritt deaktiviert. Sammelobjekte, Avatare anderer Spieler:innen sowie Ghosts, Rennen, Events und andere Aktivitäten sind ebenfalls nicht verfügbar. Außerdem können Freund:innen nicht in eine Gruppe einladen werden.

Bezüglich der PS5-Features haben die Entwickler das Potential leider nicht genügend ausgereizt. Die speziellen Funktionen des DualSense Wireless-Controllers der PlayStation 5 wurden kaum genutzt, was in anbetracht des dadurch fehlenden Feelings sehr schade ist. Ein Sofwareupdate lässt hoffen, dass doch noch das haptische Feedback und die adaptiven Trigger eine bessere Integration in das Spielgeschehen finden.

Screenshot von Riders Republic

Grafik & Sound

7 ikonische US-Nationalparks wie Yosemite, Zion und Bryce Canyon können mit den Skiern, Snowboards, Bikes und Wingsuits unsicher gemacht werden. Mammoth Mountain ist beispielsweise eine der verschneitesten Regionen auf der Map und bietet neben Ski Resorts auch coole Snowparks, die zum Tricksen förmlich einladen.
Das Irre daran ist, dass alle Nationalparks von verschneiten Bergen bis hin zu Wüstenregionen zu einem Gebiet verschmolzen sind. 1 Areal, viele unterschiedliche Keine Ladezeiten Dabei läuft Riders Republic dank der 60 FPS nicht nur flüssig und bietet ein realistisches Fahrerlebnis, sondern sieht in der 4k Auflösung in Kombination mit HDR beeindruckend aus. Doch nicht nur die Kulissen machen einiges her auch die Sportgeräte sind sehr detailliert gestaltet worden.
Charakter lassen sich im Übrigen individualisieren und gestalten, damit jeder Rennfahrer auf dem Berg seinen eigenen Style präsentieren kann. Je weiter die Spieler:innen im Karrieremodus fortschreiten, desto mehr neue Ausrüstungen, Outfits und kosmetische Gegenstände werden freigeschaltet.

Musikalisch gibt es den passenden Beat zum jeweiligen Setting und kommt bei rasanten Talfahrten so richtig in Fahrt! Extrem aufwendig muss die Produktion der Geräuschkulissen und vielen Nebengeräuschen gewesen sein. Das Knirschen im Tiefschnee, die Fahrradkette beim harten Aufprall, all das hört sich sehr authentisch und real an.

Screenshot von Riders Republic

Fazit

Riders Republic ist ein würdiger Nachfolger von Steep mit vielen Verbesserungen und Erweiterungen. Angefangen von der Aufmachung, Grafikqualität bis hin zur fetzigen Musik haben die Entwickler von Ubisoft Annecy alles richtig gemacht. Die Map mit den fließend ineinander integrierten 7 Nationalparks ist gigantisch und bietet einen idealen Ort zum Experimentieren. Der Wechsel zwischen den Sportarten ist sehr gelungen. Im Singleplayer macht das Game natürlich nur halb soviel Spaß. Vorrangig sollte man sich eher ins Multiplayer-Gefecht wagen. Solisten erleben aber zum Glück keinen Onlinezwang. Hervorzuheben ist nochmals der grandiose Soundtrack, welcher nicht passender abgemischt sein könnte. Steep-Fans werden Riders Republic lieben und Neulingen wird ein sanfter Einstieg in die massiven Bergketten ermöglicht. Manchen Spieler:innen könnte die Langzeitmotivation fehlen, Rennfanatiker jedoch sollten unbedingt zugreifen!

Pro

  • grafisch ein beeindruckendes Open-World Feeling
  • enorm riesiges Open-World Erlebnis mit vielen verschiedenen Landschaften in einer Map
  • fetziger Soundtrack
  • schneller unkomplizierter Wechsel zwischen Sportarten ladet zum Experimentieren ein
  • praktisch für kurze Spiel-Sessions
  • viele Events und Accessoires
  • unglaubliche 50 Spieler werden beim Massenstart zugelassen (nur auf Next-Gen)

Contra

  • Story, wofür?
  • Rewind-Funktion bringt keinen Mehrwert
  • Zen-Modus ist zu langweilig um die Spieler:innen längere Zeit an den Controller zu fesseln
  • kaum nennenswerte PS5-Features
  • kaum Langzeitmotivation für Gelegenheitsspieler:innen

Wertung

Testergebnis: 80%

8.0 Gut

Kaufempfehlung

75% Kaufempfehlung

75%Empfehlenswert

Getestet wurde Riders Republic auf PS4 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.002.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Riders Republic wurde uns von Ubisoft kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!