Review

Shin Megami Tensei V · Test

Veröffentlicht am 01.01.2022 von Soul-1

Titelbild von Shin Megami Tensei V (Switch)

Ein JRPG Kultreihe macht den ersten Schritt in HD

Den Entwicklername ATLUS ist für zwei JRPG Reihen bekannt: Persona und Shin Megami Tensei. Während die Persona Hauptreihe es bevorzugt die PlayStation Konsolen exklusiv heimzusuchen, hat der Ursprung ein Heim bei den Nintendo Handhelden gefunden. Die Persona-Reihe ist ein Shin Megami Tensei Spin-Off, das letztendlich ein eigenes Leben gefunden hat, indem es sich in eine komplett andere Richtung entwickelt hat.
Shin Megami Tensei bleibt hingegen bei seinen Wurzeln, mit einer Mischung aus klassischen JRPG alá Dragon Quest und Pokémon, das in einer modernen mythischen postapokalyptischen Welten abspielt. Es ist wichtig, die Erwartungen von Anfang an richtig zu setzen. Mit Shin Megami Tensei V wurde eine ganze Menge erneuert, aber es bleibt immer noch durch und durch bei seinen Wurzeln. D.h. es hat eine düstere Atmosphäre, viele mythische Figuren und einen Fokus auf Gameplay. Gefühlt besteht die Spielzeit aus 90% Gameplay und 10% Story, wobei letzteres sogar geringer sein könnte.
Für viele wird Shin Megami Tensei III Nocturne HD der einfachste Einstieg sein, weshalb wir in diesen Review es als Vergleich und Maßstab einsetzen.
Kann sich Shin Megami Tensei V sich gegen seinen beliebten Vorgänger bewähren?

Kurze Anmerkung zu Lokalisierung: Das Spiel ist ins deutsche übersetzt, aber einiges wie z.B.Teile des Menüs sind Englisch geblieben. Vermutlich handelt es sich dabei um Grafiken anstatt Text, weil unter diesen Umständen eine Anpassung sehr viel Arbeit kostet. Von Übersetzung bis hin zum Einprogrammieren über den Entwickler. Das Spiel EX Trooper von Capcom ist ein Beispiel dafür, warum eine Lokalisierung nie stattfand, da ein Großteil des Textes Bilder waren um sie zu stilisieren.

Über Shin Megami Tensei
Die Shin Megami Tensei ist eine ziemlich illustre Reihe von ATLUS, das als Umsetzung eines dreiteiligen Romans angefangen hat, wobei die ersten beiden Teile in Japan für das NES erschienen sind. Erst mit dem Super Nintendo wurde es zu Shin Megami Tensei umbenannt, welches als ein Remake von Megami Tensei II angesehen wird.
Das Gameplay wurde stark von Wizardry inspiriert, weshalb die Verhandlungsmechanik entstand. Es war eine Entscheidung, die weitgehend die Gameplay Identität der Hauptreihe von Shin Megami Tensei bis heute geprägt hat.
Shin Megami Tensei ist nicht mit den ganzen Spin-Offs zu verwechseln, darunter gehört auch die beliebte Persona Reihe, die aus der Frage entstand, wie ein Shin Megami Tensei im Schulsetting aussehen würde.
Zu den aktuellen markantesten Merkmalen gehören: die Verhandlungsmechanik, die Sammlung von Dämonen mit Fusionen, Dungeons, ein Mondsystem und seit Shin Megami Tensei III: Nocturne das spezielle rundenbasierte „Press“ Kampfsystem. Übrigens ist Shin Megami Tensei III: Nocturne das bekannteste Teil der Reihe und es ist mittlerweile als HD Remaster auch für Switch, PlayStation 4 und PC erhältlich.

Die 3DS exklusiven Vorgänger sind ebenfalls noch im eShop erhältlich:

Shin Megami Tensei IV
Shin Megami Tensei IV: Apocalypse

Screenshot von Shin Megami Tensei V

20 Jahre später?

Wie immer handelt es sich um einen selbst benannten Hauptcharakter, der ein Schüler in Tokyo ist. Es fängt ganz idyllisch wie jeder andere Schultag an, hört man sich die Umgebung genauer an, merkt man, dass immer häufiger Gerüchte von gesichteten Dämonen aufzuschnappen sind. Einer der Mitschüler, namens Dazai, ist anscheinend ein Video Content Creator und geht gerne Gerüchte nach und eines davon handelt es sich um einen kleinen Tunnel.

Der Hauptcharakter folgt ihn dahin und dann kommt es urplötzlich zu einem Erdbeben, bei dem er ohnmächtig wird. Nachdem aufwachen findet er sich in einem zerstörten Tokyo wieder, die von Dämonen und Engeln bewohnt ist und den Namen Unterwelt oder Da’at trägt. Apropos Dämonen, es lässt sich natürlich nicht auf sich warten und der Protagonist wird gleich von ihnen umzingelt. Wie aus dem Nichts erscheint der Proto-Scheusal Aogami, um ihn vorläufig zu retten. Anschließend kommt es heraus, dass sich der Protagonist sich mit Aogami fusionieren und zu einem höheren Wesen namens Nahobino verwandeln kann.

Kurz darauf erfährt man durch die Erinnerung vom Aogami, dass Tokyo bereits seit 20 Jahren durch den Kampf zwischen Engeln und Dämonen zerstört wurde. Der größte Clou kommt aber noch, denn in der Erinnerung behauptet Luzifer, dass er Gott bereits getötet hat.

Wurde Gott wirklich ermordet? Ist Tokyo wirklich zerstört? Sind wirklich 20 Jahre vergangen? Die Reise zwischen Ordnung und Chaos wirft viele Fragen auf, aber gleichzeitig kommen Fragen auf, die nur der Protagonist beantworten kann.

Eine kompakte Story

Auf den ersten Blick hört es sich nach einem aufwendigen Setting an, doch es handelt sich hierbei um eine schlanke Geschichte mit gezielten Plot Punkten. Ausführliche Charakterentwicklungen sind hier nicht zu erwarten, obwohl es lediglich eine Handvoll Charaktere gibt.

So ziemlich alle besondere Dämonen haben lediglich einen kurzen Auftritt in der Hauptstory. Stattdessen wird alles in Nebenquests ausgelagert. Ironischerweise sind viele von denen, trotz ihrer kurzen Zeit im Rampenlicht, markanter als viele der Hauptcharaktere. Das kommt davon, weil sie durch ihre starke Persönlichkeit und stilistisches Aussehen einen stärkeren ersten Eindruck verleihen.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Die Charaktere

Genau betrachtet erscheint alles außer dem Hauptcharakter etwas lose und oberflächlich. Obwohl die wichtigsten Charaktere am Anfang speziell eingeführt werden, bekommen diese nur sehr wenig Zeit im Rampenlicht. Die Entwicklung wird sehr seichte aufgebaut, einer der Charaktere macht sogar eine relativ schwer nachvollziehbare Änderung durch. Man hat etwas davon gemerkt, aber der Aufbau dazu hat nicht gereicht und erscheint somit als ein zu großer Sprung. Abgesehen vom Protagonisten haben alle anderen eher wenig Präsenz.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Das zweite Kapitel

Trotz einer fehlenden Kapiteleinteilung ist es durch die Bereiche möglich sie so zu kategorisieren. Aus Story technischer Sicht ist das zweite Kapitel aus mehreren Gründen am auffälligsten. Denn es tauchen Probleme auf, die den Hauptcharakter infrage stellen und außerdem fühlt es sich durch dessen Ausführung mehr nach einer Nebengeschichte an.

Normalerweise wird der Hauptcharakter als moralisch und fähig dargestellt, doch seine Handlungsweise erscheint in diesem Kapitel als widersprüchlich. Beispielsweise gibt es eine Szene mit fragwürdiger unterlassener Hilfeleistung. Eine andere Szene schaut er einfach nur zu während etwas Großes passiert. Weiterhin gibt es eine Szene bei dem seine Kampffertigkeiten infrage gestellt, denn er wird mit einem einzigen Treffer ausgeschaltet, obwohl davor der Gegner bereits von ihm in die Flucht geschlagen wurde.

Dann gibt es auch noch bei der Aufstellung der Story das Problem, dass bestimmte Geschehnisse ausgerechnet erst in diesem Kapitel gezeigt werden. Nimmt man alle diese Punkte zusammen, dann merkt man, dass es sehr leicht den Spieler aus der Geschichte rüttelt. Das kommt davon, dass vieles davon sich zu sehr als gekünstelt anfühlt, d.h. diese bestimmten Geschehnisse werden nicht gut genug aufgebaut und führt zu Probleme mit der inneren Konsistenz.

Dies resultiert in ein Kapitel der nicht organisch reinpasst und schädigt die Charakterisierung des Hauptcharakters. Interessanterweise ist es der einzige Abschnitt bei dem solche offensichtliche Schwächen auftauchen.

Subquests: Geschichten aus Da‘at

Abgesehen von der Hauptgeschichte gibt es kleine Nebengeschichten mit den Wesen aus Da’at. Abgesehen von den angriffslustigen Dämonen wird die Welt von Da’at auch von vernünftigen Dämonen und Wesen bewohnt. Einige präsentieren ihre persönlichen wertvollsten Objekte, während andere den Protagonisten um Hilfe bitten. Die Engel werden zwar als Verbündete dargestellt, aber sie zeigen eine sehr rigide Weltanschauung in dem alle Dämonen böse sind und somit erledigt werden müssen.

Einige dieser Nebenmissionen sind Pflicht, um an das geheime Ende zu kommen.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Zwischenfazit Story

Im Vergleich zu Shin Megami Tensei III: Nocturne machen die Charaktere einen viel schwächeren Eindruck, da sie nur sehr wenige Szenen bekommen und nicht wirklich Tiefe verleihen. Umso bemerkbarer machen sich die nahezu nicht benutzten Charaktere.

Die Hauptstory liegt im Durchschnitt, der Anfang löst bereits viele Fragen und das Ganze kommt erst in Kapitel 3 wieder richtig in Fahrt.

Den größten Unterschied machen die Nebenquests aus. Die verschiedenen Umstände und Dämonen zeigen eine andere Seite der Welt und Bewohnern von Da’at. Dementsprechend ist der optionale Teil gegenüber dem Labyrinth in Nocturne weitaus überlegend.

Insgesamt ist es schwer bei einer Gegenüberstellung von V und Nocturne eine klare Überlegenheit auszusprechen. Beide haben ihre Stärken genau dort wo der Kollege dessen Schwächen hat. Außerdem muss nochmal betont werden, dass die Story bestenfalls 10% oder weniger der Spielzeit darstellt. Den Rest verbringt man mit reinem Gameplay.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

DLC und Story

Die separaten Dämonen DLCs haben nur sehr wenig Inhalt. Man bekommt eine kurze Prämisse und es geht dann schnell in den Kampf. Wer also mehr Story haben möchte, der sollte hier etwas vorsichtiger sein.

Ein wenig anders sieht die „Rückkehr eines wahren Dämons DLC“ aus. Wenn die drei Dämonen DLC kurze Nebenquests sind, dann ist diese DLC sowas wie eine verkettete Nebenquest mit extra Aufwand. Das kommt davon, dass alle Scheusale mit ihren kurzen Auftritten komplett vertont sind. Natürlich gibt’s auch eine eigene Kampfmusik.

Es ist schade, dass es nicht Teil des Standardpakets ist, denn die zusätzlichen Story-Elemente sind interessant für den Weltaufbau.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Gameplay & Steuerung

Das Gameplay von Shin Megami Tensei V behält das klassische etablierte Gameplay seiner Vorgänger und bringt eine ganze Reihe neue Ideen auf den Tisch und übernimmt bereits vorhandene Verbesserungen der Vorgänger. Beispielsweise kann man wie im 4. Teil bis zu 24 Slots freischalten, das ist die doppelte Menge von SMT3. Die Speicherpunkte haben jetzt mehrere Funktionen in sich vereint und beschleunigt das Menü Management.

Genauso wie Tales of Arise, bringt dieser Teil eine ganze Reihe von Features, die einem das Leben erleichtern und verdient ein großes Lob.

Die Anzahl der verfügbaren Dämonen liegt mit über 200 leicht über SMT3 (ca. 180). Währenddessen boten die 3DS Vorgänger ca. 400 Dämonen, wobei es sich dabei um Sprites handelte und somit eine riesige Menge an Details wegblieb. Mit SMTV gibt es wieder vollständige 3D Modelle und Animationen, weshalb die reduzierte Menge verständlich ist.

Bei den Anpassungen der Dämonen wird ebenfalls mehr Flexibilität geboten und man sie dadurch ein wenig länger bei sich behalten bevor sie mit stärkeren ausgetauscht werden müssen.

Steuerung

Zum größten Teil bleibt alles beim Alten. Es wird gelaufen, gerannt und neuerdings auch gesprungen. Letzteres führt vor allem beim Abenteuerteil bzw. der Erkundung zu mehr Tiefe. Dies spiegelt sich auch im Leveldesign wider und hebt sich deshalb von den Vorgängern stärker ab.

Zufallskämpfe sind natürlich abgeschafft und die Präventivangriff Funktion von SMT IV wurde hier teilweise übernommen und sie hat auch richtig viel Reichweite.

Da im Abenteuerbereich die Karten sehr groß sind, hat man zusätzlich die Autorennen Funktion bekommen. Hatte ich über das gesamte Spiel zwar nicht gebraucht, aber es könnte für einige nützlich sein.

Die größte grundsätzliche Änderung kommt mit einer weiteren neuen Funktion. Ziemlich früh im Spiel bekommt man einen Gegenstand, mit dem man sich sofort und unendlich zum letzten benutzten Speicherpunkt teleportieren kann. Es klingt zwar nach einer Kleinigkeit, aber das nimmt die Gefahr vom Entleeren der Ressourcen weg. Schlimmstenfalls muss man halt den ganzen Weg nochmal durchkämpfen, aber zu einem Schachmatt wird es nicht kommen.

Somit ist der Schwierigkeitsgrad generell gesenkt und bietet vor allem für Anfänger einen viel leichteren Einstieg als seine Vorgänger. Veteranen, die diese Funktion nicht mögen, müssen halt Selbstkontrolle ausüben.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

UI/Menü
Einige bringen das Menü in den Vergleich mit dem von Persona 5, weil es nicht so stylisch aussieht und auf aufwendige Animationen und Design verzichtet. Dabei wird leider komplett vergessen, dass es sich um zwei unterschiedliche Spiele handelt. Shin Megami Tensei war schon immer simpel im Design und das wurde hier weitergeführt. Doch das ist nicht alles, denn hier wurde vor allem auf die Funktionalität geachtet (war übrigens eines der Kritikpunkte mit Persona 5 Strikers).
Das Menü ist schnell und führt kompakt die wichtigsten Informationen auf. Es wurde sogar darauf geachtet, dass eine Sortierungsfunktion vorhanden ist. Skills und Status werden auf Tastendruck schnell gewechselt.
Sogar im Kampfmenü hat man darauf geachtet dem Spieler die wichtigsten Informationen sofort zu zeigen wie z.B. die herausgefundenen Schwächen und Lebenspunkte. Weiterhin wird gezeigt, ob man den Dämon bereits rekrutiert oder sogar schon im Team hat. Das alles sind kleine Änderungen mit großer Wirkung beim Spielspaß.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Abenteuer und Erkundung

Hier liegt die größte Neuerung vor. Die klassische Bewegung auf einer vereinfachten Karte wurde mit einer Ausnahme komplett entfernt. Stattdessen sind es jetzt riesige einzelne Bereiche mit vielen Sammelobjekten wie z.B. „Kisten“, Miman und regenerierende Automaten, die per Verkauf zusätzlich Geld einbringen.

Durch die Sprungfunktion ist die Komplexität der Bereiche um einiges erhöht, denn jetzt muss man schauen wie man zu den höheren Stellen kommt. Als kleine Aushilfe findet man gelegentlich Magatsuhi-Kristalle die entweder Magatsuhi, Lebenspunkte oder Magiepunkte aufladen.

Im Gegensatz zu den Vorgängern verbringt man die meiste Zeit in diesen großen Gebieten.

Dämonenbegleiter (NEU)

Relativ früh im Spiel wird ein Begleiter eingeführt. Dieser findet bei bestimmten Stellen zufallsbedingte Objekte oder Gegner. Diese Stellen erholen sich mit der Zeit wieder.

Im späteren Verlauf trifft man auf weitere Begleiter, die sich auf bestimmte Objekte spezialisieren und somit den Zufallsbereich einschränken. Laut Beobachtungen soll es bei einem bestimmten Gebiet häufig Aogami Essenzen aufzufinden sein.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Die Karte

Wie immer ist die Karte wieder dabei und wurde den neuen Funktionen angepasst. Nebenquests, Gespräche, Automaten, Kisten und Amalgam werden, nachdem entdecken aufgezeigt. In der letzten Hälfte eines Bereiches ist es sogar möglich, die Miman per Geld aufzudecken. Bei den Nebenquests wird sogar der Status angezeigt, mit Verfügbar, am Laufen und Berichten um zu beenden.

Der einzige Kritikpunkt liegt in der Darstellung von den Höhenunterschieden, da alles auf verschiedene Grautöne angezeigt wird. Deshalb kommt es auch mal vor, dass man länger nach einem Punkt sucht, wo man in die richtige Höhe kommt, um das Ziel zu erreichen.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Abszesse und Wunder (NEU)

Es gibt mehrere gute Gründe, warum man zuerst die Abszesse aufsucht. Diese violetten Punkte verdecken Teile der Karte und es wartet eine große Belohnung beim Auflösen. Man sollte jedoch gut vorbereitet sein, denn sie erschafft Gegner, die den Spieler vorher leicht zermürben sollen. Ist man beim Abszess angekommen, kommt es zu einem besonderen Kampf gegen verstärkte Standard Dämonen.

Nachdem besiegen werden neue Wunder freigeschaltet, die im Welt der Schatten mit Glorie aktiviert werden können. Wunder sind permanente Verbesserungen wie z.B. die Erweiterung der Menge an Dämonen die man halten kann, Affinitäten, MP Erholung, usw. Es sind maßgebliche Stärkungen, die sich extrem auf die Kämpfe auswirken kann.

Die Kosten liegen zwischen unter 100 bis über 300. Eines der überraschendsten Fähigkeiten ist das Ermöglichen der Verwendung von Verbrauchsgegenständen über die Dämonen. Traditionell ist es ein Protagonist exklusive Fähigkeit.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Miman, Amalgam und Glorie (NEU)

Die Miman sind kleine Kreaturen, die überall in den unterschiedlichen Gebieten verteilt sind. Man bekommt nicht nur Gloriebeim Finden, es gibt auch noch zusätzliche Geschenke bei verschiedenen Meilensteinen. Insgesamt sind 200 Miman aufzufinden, wobei sie NICHT in Dungeons sind. Je weiter man in der Story ist, desto mehr Glorie gibt es per Miman und das Gleiche gilt auch für die Amalgam. Letzteres sind einfach Objekte, die den zehnfachen Glorie eines Miman beinhalten. Es lohnt sich also sie aufzufinden.

Es gibt noch einen anderen Weg Glorie zu bekommen, entweder über Nebenquests mit Verbrauchsgegenstände als Belohnung oder das Erledigen von blauen Nigi Mitama Sondergegnern.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Dungeons
Die Dungeons haben einen besonderen Status in diesen Teil, weil man die meiste Zeit eher den städtischen Gebieten bewegt. Weiterhin sind Dungeons sowas wie eine Retro Hommage, denn sie sind alle geometrisch geradlinig aufgebaut. D.h. die Korridore bzw. Bereiche sind 8 Richtungen aufgebaut.
Wer verwirrende Trial-and-Error Dungeons wie aus SMT3 befürchtet, der kann hier aufatmen. Es gibt keine Teleportationen oder verdeckte Fallen oder ähnliche frustrierende Elemente. Man kann sich also auf die eigenen Augen und Logik verlassen.

Speicherpunkte/Leyline (Drachenlinien-Quell)
Es sind keine einfachen Speicherpunkte, sondern ein Nexus von Funktionen, die früher aufgeteilt worden sind. Jetzt ist alles schön an einem Ort und führt zu reduziertem Zeitverlust vom hin- und herlaufen:

  • Speichern mit bis zu 20 Speicherständen
  • Schnelltransport zu bisher erreichten Leylines
  • Heilung
    Kostet Geld und kann mit Wunder nochmal vergünstigt werden. Per Knopfdruck können alle Einheiten auf einmal geheilt werden. Ist man knapp bei Kasse ist es immerhin noch möglich einzelne Einheiten auszuwählen.
  • Laden
    Abgesehen von den typischen Verbrauchsgegenständen ist es möglich ausgewählte Essenzen zu bekommen, ein neues Gameplay Element das später besprochen wird. Hier bekommt man auch die Bonusgegenstände für das Erreichen von gefundenen Miman. Auch hier ist es möglich, die Preise über die Wunder zu senken.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

  • Welt der Schatten
    Dieser spezielle Bereich bietet drei wichtige Funktionen. Zum einen das bereits erwähnte Wunder und dann noch die folgenden zwei:

    - Fusion
    Ein klassischer Ort in den Fusionen und das Dämonen Kompendium aufzufinden ist. Über Fusionen können zwei Dämonen zu einem neuen kombiniert werden. Wie immer richtet sich der neue Dämon nach der Stufe und Typ der geopferten Dämonen. Hier sind weitere Optimierungen in der Funktionalität aufzufinden, mit vier Fusionsmöglichkeiten. Die erste Option, Zweierfusion, lässt den Spieler einen Dämon auswählen und zeigt dann die möglichen Kombinationen auf. Die zweite, Ergebnisfusion, ist genau das umgekehrte, d.h. es werden bereits die möglichen Resultate gezeigt und lässt dann den Spieler entscheiden welche Dämonen ausgesucht werden sollen.
    Dann gibt es noch eine Ergebnis-Kompendium-Fusion. Keine Lust spezielle Dämonen aus dem Kompendium zu rufen bevor man zur Fusion kommt? Dieses Problem wird somit beseitigt und man kann direkt Dämonen aus dem Kompendium als Fusionsmaterial verwenden. Eine hervorragende neue Funktion.
    Abschließend gibt es noch besondere Fusionen, die freigeschaltet werden müssen. Es sind Fusionen, die spezifische Dämonen brauchen und öfters auch mehr als 2. Hier sind meistens die ehemaligen Bosse aufzufinden.
    Die einzige Begrenzung der Fusion ist der Level des Protagonisten. Hat der resultierende Dämon eine höhere Stufe als der Protagonist, dann ist sie nicht möglich. Trotzdem ist es schön eine Vorschau zu erhalten, damit man eventuell weiß welche man braucht und aufsammeln muss.

    - Essenzen (NEU mit Wunder in der Kategorie Apotheose)
    Diese neuen Objekte sind sozusagen ein Verbrauchsgegenstand, dass die Fähigkeiten der Dämonen darstellen. Es ist eines der neuen Funktionen, die zu größerer Flexibilität führt. Jeder Dämon hat eine Essenz, die entweder über Erkundung aufgefunden werden kann oder über eine Aufstufung vom entsprechenden Dämonen Zufalls-mäßig beschenkt werden. Mit den Essenzen ist es möglich den Protagonisten oder anderen Dämonen neue Fähigkeiten anzueignen, indem man die jeweilige Essenz verwendet. Der Protagonist hat noch die exklusive Funktion, die elementaren Schwächen und Stärken zu übernehmen.
    Es ist wichtig anzumerken, dass man jede Essenz nur einmal halten kann. Zusätzlich sind die Aogami (Protagonisten exklusive Essenz) nur im Level aufzufinden. Entweder an festgelegten Stellen oder zufallsbedingt vom Dämonenbegleiter.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Skills

Die maximale Anzahl der Skills hält sich am Anfang in Grenzen und muss im Laufe des Spiels mit Wundern erweitert werden. Alle Dämonen haben standardmäßig höchstens drei Skills, die mit Aufleveln freigeschaltet werden können. Essenzen und Fusion sind die Alternativen um weitere Skills zu erlernen.

Geld/Macca und Relikte

Auch hier bleibt die alte Tradition vom Geld, das für alles Mögliche benötigt wird. Vor allem die Beschwörung aus dem Kompendium verlangt eine riesige Summe. Deswegen ist es ziemlich häufig, dass man als armer Schlucker endet. Zusätzlich zu den normalen Kämpfen sind bei bestimmten Bereichen in den großen Gebieten Automaten aufzufinden, die mit der Zeit wieder aufgefüllt werden. Man könnte es mit den Ressourcen Spots in Dragon Quest XI vergleichen.

Diese Automaten beinhalten Gegenstände aus der vergangenen Zivilisation und sind lediglich dazu da, um verkauft zu werden. Sie bringen zwar einiges an Geld, aber es ist trotzdem nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Protagonist Protoscheusal

Der neue Protagonist bringt natürlich wieder einen neuen Satz von eigenen Mechaniken. Er bekommt keine neuen Skills über Level Ups, sondern rein über Essenzen. Exklusive Skills sind über Aogami Essenzen zu bekommen. Das Aufstufen ist hier auch ein wenig anders, denn im Gegensatz zu den Dämonen bekommt man pro Stufe einen zusätzlichen Punkt zum Verteilen. Nach eigener Schätzung benötigt der Protagonist weniger Erfahrungspunkte als die Dämonen und ist eines der Gründe warum das Austauschen der Dämonen unvermeidlich sein wird.

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass das K.O. gehen des Protagonisten zu einem Game Over führt.

Stufen und Werte

Im Gegensatz zu SMT3 liegt die allgemein gültige maximale Stufe bei 99. D.h. die einzelnen Werte können über die Stufen nicht bis zum Maximum aufgefüllt werden. Dafür muss man schon die selteneren verwendbaren Gegenstände einsetzen, wobei hier nochmal zwischen Protagonist und Dämon getrennt wird.

Die Erfahrungspunkte und Stufen sind zwei unterschiedliche Barrieren. Je höher die Stufe, desto mehr Erfahrungspunkte benötigt man die nächste. Weiterhin kommt noch ein Multiplikator hinzu. Hat der Gegner eine höhere Stufe, bekommt man mehr Erfahrungspunkte und umgedreht.

Nach bisheriger Erfahrung wurde die seltene eingesetzte Evolutionsfunktion von SMT3 entfernt. High Pixie wird beispielsweise über die Spezial Fusion erworben.

Kämpfe initiieren und Nachwirkungen

Die Zufallskämpfe aus SMT3 sind jetzt eine Sache der Vergangenheit. Jetzt sind sie alle Sichtbar und bewegen sich Gruppen um es schwieriger zu machen sie auszuweichen. Wird man gesichtet wird es mit einem Ausrufezeichen signalisiert und auf dem Radar färbt sich der Gegnerpunkt zu rot. Trifft man sie vor der Sichtung, dann bekommt man garantiert den ersten Zug. Ansonsten liegt es anscheinend am Agilität Wert, die Chancen darauf zu verbessern.

Wichtig ist zu erwähnen, dass die einzelnen Gegner nur Avatare sind und meistens eine Kampfgruppe darstellt. D.h. pro Kampf wird nur ein Avatar erledigt. Sieht man eine Gruppe von 4 Avataren, dann sind es 4 Gruppen von Gegnern.

Um zu verhindern, dass man nach dem Kampf von der ganzen Gruppe überfallen wird, gibt es eine Absicherung. Alle Gegner in der Umgebung frieren für eine kurze Zeit ein.

Weiterhin gibt es noch eine weitere clevere Funktion. Ist man dem Gegner von der Stufe her weitaus überlegen, dann versuchen die Gegner dem Spieler auszuweichen. Einige haben anscheinend diesen Instinkt nicht und greifen trotzdem an, was eine schöne subtile Charakterisierung ist.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Das Kampfsystem

Die Kämpfe behalten die gleichen Grundlagen wie z.B. das „Press“-System, Elemente, kritische Treffer usw. Veteranen werden sich trotz mehreren Änderungen sofort zu Hause fühlen. Wobei in der Balance einiges gewerkelt wurde, beispielsweise sind Spieler und Gegner jetzt viel anfälliger gegen Statusänderungen wie Gift. Insgesamt wurden Immunitäten, vor allem gegen physische Angriffe, herabgesetzt.

Für Neulinge wird es ebenfalls kein Problem sein sich einzuspielen, denn es ist alles über die HUD ersichtlich.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Magatsuhi (NEU)
Eine vollkommen neue Funktion und ist sowas wie ein Super Anzeige. Es gibt verschiedene Wege sie aufzuladen z.B. durch Treffer einstecken und viele weitere können noch mit Wundern freigeschaltet werden. Es gibt sogar ein Wunder das jede Runde Lebenspunkte und Magiepunkte bei vollen Magatsuhi auflädt.
Sobald die Anzeige gefüllt ist können Typen exklusive Spezialangriffe eingesetzt worden, jedoch müssen sie erstmal über Talismane freigeschaltet werden. Am Anfang ist es eine Technik, die allen Charakteren für die aktuelle Runde 100% kritischer Treffer verleiht. Es ist eine langsame Ressource, deshalb ist es am besten sich die Magatsuhi Skills sich für Bosse oder Notfälle aufzusparen.

Verhandlung und Mondphase
Man kann jetzt mit allen normalen Gegnern in eine Verhandlung treten. Die Mondphase kann zu leichteren Verhandlungen führen oder komplett blockieren. Sie geht von 0 bis 8 und dann wieder zurück zu 0, indem man sich bewegt.
Während der Verhandlungen gibt es mehrere Ausgänge mit zufälligen ersten Dialog. Entscheidet man sich falsch, führt es schlimmstenfalls zu einem sofortigen Ende des eigenen Zugs. Die zwei häufigsten positiven Verhandlungen sind entweder Wertevergleich oder das Bezahlen mit Lebenspunkte, Magiepunkte, Macca oder Gegenstände.
Die Gegnerarten sind jetzt individuell und haben anscheinend eine übereinstimmende Charakterisierung. Fällt das Gespräch schon vor den Verhandlungen ins Wasser, kann man dann mit Sicherheit die vergangenen Fettnäpfchen ausweichen.
In SMT3 war das nahezu Zufallsbedingt und einige Gegner waren nicht einfach anzusprechen. Also ohne Zweifel eine Verbesserung.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Enden und New Game+
Insgesamt gibt es drei und ein geheimes Ende und die geschafften werden auch im Speicherstand verzeichnet.
Es gibt diesmal zwei Arten von New Game+. Eines behält lediglich die freigeschalteten Informationen wie z.B. das Kompendium und Fusionen. Versetzt aber alles andere wieder in den Ursprungszustand, weshalb es als neugeboren bezeichnet wird.
Wiedergeboren ist das, was die meisten interessieren wird, denn dort wird nahezu alles behalten. Es ist also perfekt für alle, die Wunder freischalten und das Kompendium vervollständigen möchten.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Die DLC

Story mäßig gibt es bei den meisten nichts zu bieten. Doch wie sieht es mit Gameplay aus? Da es komplett bei üppigen ca. 30€ liegt, gibt es hier nochmal einen Überblick der DLC Dämonen.

  • Artemis

Mit einer Stufe von 37 liegt der Nutzen bei ca. ab der Hälfte des Spiels. Sie konzentriert sich physische Angriffe und hat 3 exklusive Skills mit Feuer schwäche. Zwei dieser Angriffe haben zusätzliche Funktionen. Eines schwächt die Verteidigung des Gegners und das andere hat eine Chance zu verwirren.

Mit Level Ups wird dann eine Eismagie und eine Schlafmagie die sich gegen alle richtet freigeschaltet. Abschließend kommt dann Ziodyne, eine schwere Elektromagie mit Einzeltreffer.

  • Cleopatra

Mit Stufe 61 liegt sie schon eher im späteren Verlauf. Sie hat ein exklusives Skill, mit dem man den Gegner in Charme versetzen kann und zusätzlich Angriff und Verteidigung senken. Weiterhin hat sie ein heftiges Einzel Lichtangriff und vollständige Heilung. Alle anderen Angriffe bestehen entweder aus Eis oder Force und greifen alle Gegner an.

Ein kostspieliger Skill erhöht die Werte aller Verbündeten.

Sie hat Resistenz zu nahezu alles außer physische Angriffe. Licht wird absorbiert und Dunkelheit ist die einzige Schwäche.

  • Mephisto

Dieser sollte erst Richtung Ende herausgefordert werden. Bei einer Stufe von 79 liegt dieser in den oberen 10% der Gegner und hat es richtig in sich. Die größte Herausforderung liegt darin, dass Mephisto immun gegen physische Angriffe ist, schwäche gegen Licht aufzeigt und Dunkel absorbiert. Er ist ein guter offensiver Dämon mit sehr starker Dunkel Angriff und kann hat zwei Skills mit Statusänderungen (Mirage und Versiegelt).

Der letzte freigeschaltete Skill ist Impaler’s Animus. Sie erhöht den Schaden und ignoriert alle Resistenzen und macht sich somit zu einem guten offensiver Allrounder mit Einzelangriffen.

Kurzbewertung/Kaufempfehlung

Nur wenn man ein Fan ist Unterstützung zeigen möchte. Die drei Dämonen sind zwar einigermaßen stark, aber Artemis und Cleopatra sind nicht zukunftssicher. Nur Mephisto könnte Richtung Ende mithalten, wobei es bereits gute Alternativen im Spiel gibt.

  • Mitama Tänze (3 verschiedene DLC)

Mitamas sind spezielle Gegner, die gelegentlich an festen Stellen aufzufinden sind oder tauchen zufällig bei anderen Gegnern mit auf. Ihre Resistenzen sind zufallsbedingt, mit Annullierung und eine Schwäche, d.h. am Anfang muss man sich auf das eigene Glück verlassen. Später gibt es dann allmächtig Angriffe, die und halbiert werden und durchdringende Angriffe wie bei Mephisto.

Es gibt vier verschiedene Mitama und jeder hinterlässt jeweils einen anderen Gegenstand. Der blaue Nigi Mitama hinterlässt beispielsweise ein Gegenstand, mit dem man Glorie erhöhen kann. Bei Kushi und Ara Mitama handelt es sich um Gegenstände, die entweder den Protagonisten oder einen Dämonen kurz zum aufstufen bringt.

Saki Mitama hinterlässt teure Relikte.

Mit diesen DLC werden 3 Optionen im Optionsmenü freigeschaltet. Je nachdem was man aktiviert, tauchen dann mehrere Mitamas an vielen festgelegten Stellen wie normale Gegner auf.

Kurzbewertung/Kaufempfehlung

Mit dem kostenlosen DLC Schwierigkeitsgrad „Sicher“ gibt es keinen klaren Grund eine Empfehlung auszuschreiben. Am einfachsten wäre es mit New Game+ das Spiel mehrmals durchzuspielen. Wer es noch schneller haben möchte, der kann hier zugreifen.

  • DLC „Rückkehr eines wahren Dämons“

Das DLC mit dem besten Preis/Leistung. Es werden nicht nur die 9 Scheusale als Gegner freigeschaltet, sondern sie können auch als Verbündete nach dem Besiegen fusioniert werden. Es muss erwähnt werden, dass die Scheusale an die Balance von SMTV angepasst worden und dementsprechend schwächer als in ihrem eigenen Spiel sind.

Die Subquest fängt an, indem die Dame in der Welt der Schatten dem Protagonisten eine Menorah schenkt. Danach werden nach und nach Portale zu den Scheusalen freigeschaltet. Sie sind auf der Karte verzeichnet und man muss nur dort hingehen und sie herausfordern.

Hat man alle besiegt, bekommt man die Möglichkeit den legendären Halbscheusal bzw. den Protagonisten von SMT3 herauszufordern.

Es ist nicht möglich das Halbscheusal zu rekrutieren. Man bekommt jedoch für den ersten Sieg 666666 (danach 214500) Macca und die Essenz des Halbscheusals. Bei der Essenz bekommt man dann exklusive Skills für den Hauptcharakter oder man kann damit die Resistenz von allen Elementen auf annullieren setzen.

Wer Erfahrungspunkte oder Geld sammeln möchte, der kann hier einfach auf den Schwierigkeitsgrad „Sicher“ stellen und unendlich gegen ihn antreten.

Kurzbewertung/Kaufempfehlung

Dieses DLC bietet vergleichsweise viel Inhalt mit 10 Bossgegnern, 9 Dämonen und 1 Essenz. Wem das Kampfsystem gefällt oder ein großer SMT3 Fan ist, dem würde ich dieses DLC als erstes empfehlen.

Der legendäre Halbscheusal ist sozusagen die größte Herausforderung im Spiel und die Scheusale sind ebenfalls nicht ohne, solange man sie mit einem relativ gleichen Level herausfordert.

Zwischenfazit DLC

Wie man sieht, ist es ein wenig schwierig hier eine klare Empfehlung für das gesamte Paket auszusprechen. Für Neueinsteiger würde ich eher raten davor SMT3 im Angebot zu erwerben, dass ebenfalls bei ca. 30€ liegt.

Ansonsten eher auf ein Angebot abwarten. Wer unbedingt mehr Inhalt haben möchte, dann auf jeden Fall „Rückkehr eines wahren Dämons“, denn man bekommt wenigstens eine Herausforderung fürs Endspiel mit einer tollen Belohnung, um den Protagonisten zu perfektionieren.

Es ist schade, dass das DLC nicht im Spiel ist, denn es sind kleine Extras, die das Spiel leicht verbessert.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Modernisiertes klassisches Gameplay

Während man bei SMT3 noch einige Kritikpunkte im Gameplay finden kann, vor allem im Leveldesign, der Dungeons oder UI/Menü. Ist es schwierig hier etwas anzukreiden. Dungeons sind jetzt schön zusammenhängend und mit Logik lösbar, es gibt jetzt mehrere Fusionsmenüs wodurch die gesamte Mechanik vereinfacht wird und schachmatt Situationen werden durch die neue kostenlose Schnelltransport-Funktion vermieden.

Der hohe Schwierigkeitsgrad wird beibehalten und alles, was man von Shin Megami Tensei kennt, bleibt intakt.

Gameplay Zwischenfazit

Shin Megami Tensei V schließt sich mit dem Trend von Verbesserungen mit Tales of Arise an. Es ist somit der beste Teil für Einsteiger, indem es viele Spaß-Flaschenhälse mit Änderungen und zusätzlichen Funktionen reduziert.

Ist man pingelig, kann man zwei kleine Kritikpunkte erwähnen. Der Schwierigkeitssprung zum letzten Gebiet ist vielleicht ein wenig zu hoch angesetzt und verlangt etwas grinding. Dadurch können einige Spieler müde werden.

Wobei es hier wohl eine unbeliebte Lösung gibt, dass das Ego ein wenig kränkt: Einfach auf Schwierigkeitsgrad „Sicher“ stellen, das DLC ist kostenlos und es gibt keinerlei Benachteiligung.

Als zweiten Punkt muss ich etwas Spezifisches im Kampf kritisieren. Die gute Nachricht ist, dass alle Kampfanimation übersprungen werden können und es gibt sogar eine extra Option sie automatisch zu überspringen.

Die Todes-Animation der Gegner lässt sich aber leider nicht überspringen und man verliert dadurch wertvolle Sekunden. Es hört sich zwar pingelig an, aber durch die extrem hohe Kampfrate häuft es sich und das pro Gegner, wenn man nicht alle gleichzeitig erledigt.

Möchte man später auf Kämpfe verzichten und nur Erkunden, dann gibt es ebenfalls eine Lösung. Der Skill Estoma ermöglicht es alle zu neutralisieren.

Insgesamt ist das Gameplay gut ausgeglichen und es gibt objektiv nichts Gravierendes zu beanstanden. Aus technischer Hinsichtlich muss die Schnelltransport-Funktion richtig gelobt werden. Solange man sich im gleichen Gebiet bewegt, liegt die Ladezeit nahezu bei null. Aufgrund vom Design des Spiels wird es nur selten dazu kommen, dass man von einem Gebiet zum anderen wechselt.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Grafik & Sound

Grafisch wird hier die Nintendo Switch richtig auf die Probe gestellt. Mit der Unreal Engine wird hier nicht gegeizt und man versucht viel Sichtweite und riesige Gebiete ohne Ladezeiten zu bieten. Dies klappt auch auf den ersten Blick und sieht auch gut aus. Jedoch kommt es mit einigen Nachteilen, die den einen oder anderen auffallen werden.

Der LoD Radius ist relativ gering, d.h. ab einer bestimmten Distanz werden die Details um einiges runtergesetzt. Darunter sind beispielsweise schwammige Schatten und reduzierte Animation. Weiterhin ist kurz das laden der Details im Menü bei dem Aufrufen der Dämonen Modellen zu sehen und in der Ferne sind Pop-Ups zu beobachten, wobei das letztere am wenigsten auffällt.

Die FPS bewegt sich gerne knapp unter 30 und das merkt man beim Erkunden. Glücklicherweise hat das keine großen Auswirkungen auf das Gameplay, denn die Sprünge sind großzügig genug angesetzt.

Trotz alldem sieht das Spiel sehr gut aus und ist optisch eines der Spitzenspiele von der Nintendo Switch. Dazu zählt auch das visuelle Design. Siehe Protagonisten mit auffälligen langen Haaren und Lichtschwert oder die vielen skurrilen Dämonen.

Bei der Musik gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden und führt die instrumentale Shin Megami Tensei Tradition fort. Man bekommt bei ruhigeren Momenten melancholische Musikstücke mit Klavier zu hören, während Kämpfe mit elektronischem Rock das Gemüt in Schwung bringt.

Die Sprachausgabe hält sich sehr in Grenzen und wird nur bei den wichtigsten Szenen eingesetzt. Sei es Japanisch (kostenloses 3,5 GB DLC) oder Englisch, da kann man nicht wirklich etwas falsch machen.

Screenshot von Shin Megami Tensei V

Fazit

Shin Megami Tensei V ist ein toller Zusatz zum Nintendo Switch Portfolio. Mit einer Verbindung aus klassischen rundenbasierten RPG und einen Hauch Sammellust von Pokémon ergibt sich wieder mal ein Unikat im Rollenspiel Genre. Die größte Schwäche liegt leider in der Story, wobei sie mindestens passabel ist und die Subquests häufig unterhaltsam sind. Man sollte hier jedenfalls keine große und aufwendige Geschichte erwarten. Es ist schade dass die Geschichte hier seichte ausgefallen ist, denn das Konzept vom Nahobino ist ziemlich interessant und erinnert an den Story zentrierten Spin-Off Digital Devil Saga für die PS2.

Das Gameplay wurde neu balanciert und hilft dabei, es auch für Veteranen frisch zu halten. Weiterhin gibt es eine große Menge an Verbesserungen, die es viel einfacher macht das Spiel zu genießen und den Frustfaktor mit neuen Funktionen auf ein Minimum zu halten. Die variable überdurchschnittliche Spielzeit ist ebenfalls ein attraktiver Punkt.

Für Shin Megami Tensei Fans ist es natürlich eine klare Empfehlung. Spieler, die nach traditionelle JRPGs wie Dragon Quest XI werden hier ebenfalls fündig.
Die Empfehlung fällt wegen der schwachen Geschichte leicht schwächer aus, weil es dadurch leicht an Massenanreiz verliert.

Pro

  • Viel Inhalt und lange Spielzeit
  • Viele Änderungen und Verbesserungen machen es Einsteigerfreundlich
  • Über 200 Dämonen
  • Mehrere Enden

Contra

  • Schwache Story
  • Kampfgeschwindigkeit könnte noch ein wenig schneller sein
  • Ultimativer Gegner ist DLC

Wertung

Testergebnis: 90%

9.0 Sehr gut

Kaufempfehlung

80% Kaufempfehlung

80%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Shin Megami Tensei V auf Switch von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.0.2 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Shin Megami Tensei V wurde uns von Nintendo kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!