Review

Sir Lovelot · Test

Veröffentlicht am 27.02.2021 von Tobias Creter

Titelbild von Sir Lovelot (PC, PS4, PS5, Switch, Xbox One, Xbox Series)

Ein mutiger Ritter auf der Suche nach der großen Liebe

Vom kleinen Indie-Studio pixel games kommt mit Sir Lovelot ein Rätsel Plattformer, der relativ offensichtlich von Spielen wie Celeste und Super Meat Boy inspiriert wurde. Und der Ritter Sir Lovelot macht seinem Namen alle Ehre, denn auf seiner langen und beschwerlichen Reise durch 42 Levels, wird am Ende jeweils ein Burgfräulein von ihm beglückt. Aber die Damen sind nicht ganz so leicht zu haben, wie das jetzt klingen mag – auch wenn sie sicher sehr einsam sind in ihren Türmen. Ohne einen Strauß Blumen lassen sie ihr Haar nicht herab und der will immer erst einmal gefunden werden.

Wir haben Sir Lovelot für euch genau unter die Lupe genommen und sagen euch, ob sich der Kauf lohnt. Das Indie-Spiel wird 9,99 € kosten und ist bis zum Release in einigen Stores sogar noch 2€ günstiger zu haben.

Screenshot von Sir Lovelot

Aufkeimende Frühlingsgefühle in Lululand

Es wird grade Frühling in der fiktiven mittelalterlichen Welt Lululand. Der kleine Ritter Sir Lovelot spürt, dass Liebe in der Luft liegt und ist dieses Jahr fest entschlossen die große Liebe zu finden. Er macht sich also auf die Reise um alle Türme des Landes nach paarungswilligen Damen abzusuchen. Dabei trotzt er den Gefahren, die sich ihm dabei im Weg stellen. Die Spielwelt ist in vier Bereiche aufgeteilt, die je aus 10 Levels bestehen. Im letzten Abschnitt sind es sogar noch zwei mehr. Diverse schreckliche Kreaturen und tödliche Fallen hindern ihn am voran kommen, doch wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann lässt er sich nicht aufhalten. Mutig reist Sir Lovelot von Turm zu Turm und pflückt unterwegs einen schönen Strauß Blumen, sammelt Münzen und andere wertvolle Gegenstände.

Screenshot von Sir Lovelot

Gameplay & Steuerung

In den 42 herausfordernden Levels muss Sir Lovelot beweisen, was er kann. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar nicht ganz so hoch, wie beispielsweise bei Celeste oder Super Meat Boy aber es geht schon in die gleiche Richtung. Bereitet euch also darauf vor, dass ihr oft sterben werdet. Das Leveldesign ist dabei so clever, dass sehr oft genau an denen Stellen, wo man zum Beispiel grade nach einem Sprung landet direkt die nächste versteckte Gefahr lauert. Das können Tentakel sein, die bei Annäherung aus dem Boden kommen oder Skelette, die plötzlich auftauchen und auf euch zu rennen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man das zwar fairerweise eigentlich immer vorher aber im Eifer des Gefechts übersieht man es dann doch gerne mal. Einige Stellen sind knifflig, insbesondere wenn man 100% erreichen möchte. Dazu muss man pro Level alle Gegenstände, sowie Münzen finden und unter einer bestimmten Anzahl von verbrauchten Leben bleiben. Neben den offensichtlichen Gegenständen sind auch immer Gänse mit goldenen Eiern versteckt, die erst anfangen zu quaken, wenn man in der unmittelbaren Nähe ist. Einige Münzen sind auch oft in zerstörbaren Lampen zu finden. Es gibt massig Abkürzungen und geheime Bereiche zu entdecken. Sogar innerhalb von Geheimgängen gibt es oft noch weitere Secrets. Manchmal muss man auch zuerst Schalter umlegen oder aktivieren, um weiter voran zu kommen.

Beim kleinsten Fehler ist man sofort tot und fängt am letzten Checkpoint neu an. Die Checkpoints sind immer da, wo man zuletzt den neuen Raum betreten hat. So ist der Weg, den man erneut zurück legen muss, zum Glück nie besonders lang. Lernt aus den Fehlern und macht es beim nächsten Versuch besser.

Die Steuerung ist relativ simpel. Sir Lovelot kann Laufen, Springen, Klettern und Schwimmen um sich fortzubewegen. Während eines Sprungs steht zusätzlich wahlweise ein Doppeltsprung oder ein seitlicher Dash zur Verfügung. Außerdem kann er an Wänden runterrutschen und von dort erneut abspringen. Er kann auch Schießen, um sich gegen die Feinde zu wehren. Die Buttonbelegung hat für mich perfekt funktioniert und Sinn ergeben. Für einige Aktionen gibt es sogar alternative Tasten, so liegt der Dash zum Beispiel auf Dreieck und R1. Da sollte eigentlich jeder mit klarkommen. Anfangs hat mich gestört, dass man nicht gleichzeitig schießen und laufen kann. Aber das hat durchaus auch Vorteile, denn so kann man sicher sein, dass man nicht versehentlich runterfällt, wenn man auf kleinen Plattformen in beide Richtungen schießt. Ähnlich wie in Celeste fühlt sich die Steuerung extrem gut und präzise an.

Screenshot von Sir Lovelot

Grafik & Sound

Sir Lovelot ist ein liebevoll gestaltetes Indie-Spiel mit Pixelgrafik. Viele grafische und animierte Details runden das gute Gesamtbild ab. Das Spiel wirkt dadurch sehr lebendig. Die Kamera ist immer fix auf einen Raum eingestellt, es wird nicht gescrollt. Es läuft absolut flüssig und ohne Ladezeiten. Die vier verschiedenen Welten und unterschiedlichen Gegnertypen bieten Abwechslung. Das Jump & Run kommt völlig ohne Sprache aus, alle Texte sind auch auf Deutsch verfügbar. Ein richtig toller Soundtrack begleitet Sir Lovelot auf seiner ca. 4-6 Stunden langen Reise. Wer dann noch in jedem Level 100% holen will, kann noch ein paar Stündchen drauf rechnen. Danach kann man sich noch auf Highscorejagd begeben oder versuchen 105% zu erreichen. Dazu muss man noch 5 weitere geheime Schätze finden, die in den Levels gut versteckt sind. Leider werden im Level die Zielvorgaben und Tode nicht angezeigt, so muss man immer erst den Turm erreichen, um dann evtl. festzustellen, dass doch noch was gefehlt hat oder man genau einmal zu viel gestorben ist. Aber da die Level alle eigentlich nie länger als 10 Minuten sind, ist das verschmerzbar.

Screenshot von Sir Lovelot

Fazit

Ich hatte mich nach dem ersten Trailer schon sehr auf Sir Lovelot gefreut und wurde definitiv nicht enttäuscht. Wer gerne durch knifflige Jump & Runs hüpft und versteckte Geheimnisse sucht, der wird hier für kleines Geld sehr viel Spielspaß bekommen. Das Spiel ist zwar relativ kurz aber es gibt noch genug Sammelbares, um auch einen zweiten oder dritten Durchgang zu machen. Besondere Stärken von Sir Lovelot sind die niedliche Pixelgrafik und das sehr gute Leveldesign. Das Spiel ist zwar herausfordernd, jedoch nie unfair. Wenn man stirbt, dann eigentlich immer durch eigene Fehler oder weil man einfach unaufmerksam war und sich unbedacht voran bewegt hat. Im ersten Durchgang habe ich etwas über 4 Stunden gebraucht und war bei 82%. Mir hat es dann noch eine Menge Vergnügen bereitet auch noch die 105% zu holen und ich würde mich wahnsinnig über DLC oder einen zweiten Teil freuen. Wer Celeste mag, kann bedenkenlos zuschlagen und wird einige Stunden gut unterhalten.

Pro

  • liebevolle Pixelgrafik
  • sehr gutes Leveldesign
  • richtig toller Soundtrack
  • viel zu entdecken und sammeln
  • präzise Steuerung

Contra

  • Ziele und Tode werden im Level nicht angezeigt
  • keine Online Highscorelisten

Wertung

Testergebnis: 90%

9.0 Sehr gut

Kaufempfehlung

80% Kaufempfehlung

80%Sehr empfehlenswert

Getestet wurde Sir Lovelot auf PS5 von Tobias Creter. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.002 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Sir Lovelot wurde uns von pixel games kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!