Review

Strange Brigade - The Thrice Damned · Test

Veröffentlicht am 16.12.2018 von Andreas Erber

Titelbild vonStrange Brigade - The Thrice Damned (PS4, Xbox One)

Moment, ich muss noch schnell was abwickeln!

Der aktuellste und eigentlich einzigartige Mumien-Hit auf der PlayStation trägt den Titel Strange Brigade und kommt aus dem Hause Rebellion. Zu den bisherigen Ablegern wie „Zombie-Army-Trilogy“ stellt dieses Spiel eine angenehme Abwechslung dar. Ich gehe in unserem Fall speziell auf die Inhalte des Season Passes ein. Vorher möchte ich euch jedoch einen kleinen allgemeinen Überblick des Spiels verschaffen. In Strange Brigade könnt ihr euch zu Beginn des Spiels einen Charakter auswählen, den ihr auch mit diversen Ausrüstungsgegenständen bestücken könnt. Nach der Auswahl geht es auch schon direkt ins staubige Abenteuer. Es verschlägt euch nach Ägypten, wo euch, neben einer außergewöhnlich schicken Kulisse, jede Menge Monster, Zombies und Mumien erwarten. Dabei gilt es nach Kampfmanier diverse Gebiete zu säubern und nebenbei auch die eine oder andere Rätselaufgabe zu lösen. Die Rätsel selbst sind ziemlich einfach zu meistern und führen euch keinesfalls zur Verzweiflung. Allerdings sind die lösenden Hinweise ab und zu ganz gut versteckt. Auch gut versteckt sind einige Sammelobjekte, die euch, nach der Vervollständigung, mit besonderen Bonis belohnen. Haltet also immer die Augen offen und werft mal einen Blick zurück! Es lohnt sich übrigens jede Charaktere auszuprobieren, da jede Figur eine andere Spezialfähigkeit besitzt. Neben diesen Fähigkeiten besitzt jede Charaktere auch einen ziemlich coolen Angriffs-Move, der sich durch gesammelte, blaue Seelen ausführen lässt. Im Spielverlauf werden auch Goldmünzen gesammelt, mit denen ihr Kisten im Spiel öffnen könnt. In den Kisten befinden sich besonders coole Waffen, wie beispielsweise den extrem gefährlichen Flammenwerfer. Doch damit nicht genug, auch eure gewählten Waffen können mit Upgrades versehen werden. Der Kampfvorbereitung sind somit keine Grenzen gesetzt. Das grundsätzliche Ziel des Ganzen ist es die Levels vollständig zu säubern und den jeweils enthaltenen Endgegner zu besiegen. Dies fällt auf höheren Schwierigkeitsstufen etwas hartnäckig aus. Um diesem Frust zu entgehen, können Freunde im Mehrspielermodus hinzugezogen werden. Die einzelnen 3 weiteren Plätze können im laufenden Spielverlauf auch auf „öffentlich“ gestellt werden. Wo ich auch schon bei unserem ersten negativen Aspekt angelangt sind. Wer glaubt, in kürzester Zeit einen Spieleransturm zu erleben, irrt gewaltig. Leider tummeln sich zu wenig Online-Spieler im Strange Brigade Universum herum. In Anbetracht des unverbrauchten Settings, finde ich dies sehr schade. Bei den DLCs wird die Spielersuche nochmals erschwert, da sich vermutlich zu wenig Spieler über den Season Pass getraut haben. Gut, dass ich für die DLCs einen sehr netten Spieler aus der Schweiz gefunden habe.

Screenshot vonStrange Brigade - The Thrice Damned

Eine Mumie kommt selten allein.

Der Season Pass enthält 3 DLCs, die jeweils eine Mission, einen neuen Charakter mit neuen Fähigkeiten und Waffen beinhalten. Im großen und ganzen sind die Abläufe der Missionen sehr ähnlich geblieben und bieten kaum neue Ansätze. Zumindest ist die Spiellänge der einzelnen Missionen nicht zu kurz geraten. Wer allerdings ohne einen Sammeltrieb durch die Levels durchhuscht wird schon nach knapp 3 Stunden das Ende sehen. Deshalb empfehlen ich euch die Jagd nach Sammelobjekten nicht zu umgehen. Dadurch lassen sich auch Amulette finden, mit denen ihr eure Waffen verbessern könnt. Jeder kann in diesem Spiel ein stabiles Maschinengewehr mit Schnellfeuer-Funktion gebrauchen. Im Mehrspielermodus machen die drei neuen Abenteuer gleich viel mehr Spaß. So fällt das Töten der Gegnerhorden, sowie das Finden von versteckten Objekten wesentlich leichter aus. Kleiner Tipp am Rande: Trotz des gelungenen Online Koop-Modus solltet ihr euch auch mal ganz alleine ins Abenteuer stürzen, da die gefundenen Kisten immer nur von einem Spieler aufgesammelt werden können. Das lädt zum erneuten Durchspielen ein. Im großen und ganzen bekommt der Käufer des Season Passes drei vollwertige Erweiterungen, die ich allerdings nur Strange Brigade Fans ans Herz legen.

Screenshot vonStrange Brigade - The Thrice Damned

Gameplay & Steuerung

Die Steuerung mit den diversen Waffen ist Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und erfordert ein paar Justierungen. So sollte die Empfindlichkeit, wie in den meisten Shooter-Spielen, etwas nach oben geschraubt werden. Schade finde ich es, dass es kein Deckungssystem gibt. Versteckspielen ist nicht. Dazu fehlen uns einfach die dazugehörigen Mechanismen, wie die Möglichkeit in die Hocke zu gehen oder sich hinter eine Wand pressen zu können. Auch ein einfacher Sprung fehlt komplett. So klettert euer Charakter ganz automatisch auf kleinere Erhöhungen. Mit diesen Bewegungsfeatures hätten die Entwickler dem Online-Modus von Uncharted noch besser die Stirn bieten können. So bleibt es ein absoluter „Hau-drauf“ Shooter.

Screenshot vonStrange Brigade - The Thrice Damned

Grafik & Sound

Die Landschaften des Spiels sind beeindrucken, wenn auch die Lebendigkeit im Spiel stark unter geht. Lebendig sind einzig und allein die Gegnerwellen. Dadurch wird den Spielern ein eher statischer Level-Aufbau vermittelt. Angriffe und Explosionen sehen hingegen fantastisch aus und die Framerate stürzt auf dem Bildschirm selbst bei starken Gegnermassen nicht ein, was einfach beeindruckend ist. Wahrscheinlich auch einer der Gründe, weshalb die Kulissen wenig Leben beinhalten können. Sound-technisch ist das Spiel auf einem sehr guten Level. Die Musik wird oft durch Trommel-Rhythmen begleitete und baut sich im Kampfmodus zu einer passenden Stressmusik auf. Auch die Explosionen sehen nicht nur gut aus, sondern haben zudem einen richtigen, satten Wumms. Nein wirklich — der Sound ist äußerst gut gelungen und hinterlässt über eine 5.1 Anlage einen besonders guten Eindruck.

Screenshot vonStrange Brigade - The Thrice Damned

Fazit

Wer auf ägyptische Kulissen, Rätseln und Mumien steht kommt bei Strange Brigade voll auf seine Kosten. Besonders gelungen ist der Koop-Modus, der viele gemeinsame Stunden verspricht. Die Abwechslung der Aufgaben lässt allerdings etwas zu Wünschen übrig und auch die Rätsel sind teilweise zu leicht zu lösen. Wer von der Mumien-Jagd nicht genug bekommen kann, sollte sich den Season Pass genauer ansehen. Immerhin werden den Käufern drei vollwertige Missionen angeboten und auch die neuen Charaktere sind eine nette Dreingabe.

Pro

  • schöne, detaillierte und unverbrauchte Umgebungen
  • 3 vollwertige Missionen (Season Pass)
  • macht besonders im Koop-Modus Spaß!

Contra

  • nicht wirklich viel neues bei den DLC Missionen
  • trotz der schönen Kulissen wirkt die Natur leblos
  • kein Offline-Koop und zu wenig Online-Spieler

Wertung

Testergebnis:85%

8.5Sehr gut

Kaufempfehlung

95% Kaufempfehlung

95%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Strange Brigade - The Thrice Damned auf PS4 von Andreas Erber. Das Test Exemplar / der Review Code für Strange Brigade - The Thrice Damned wurde uns von Rebellion Developments kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!