The Last Worker · Test
Veröffentlicht am 30.03.2023 von Andreas Erber
Amazon lässt grüßen!
Wer wollte nicht schon immer mal in einem riesigen Lager eines Großhändlers arbeiten? In dem Spiel The Last Worker geht dieser Wunsch nun endlich in Erfüllung. Ursprünglich ist das Game für die virtuelle Realität entwickelt worden. Wired Productions hat das Stück Software aber so entwickelt, dass wahlweise auch klassisch am Bildschirm gezockt werden kann. So kommt jeder in den Genuss die Regalstraßen auf und ab zu klappern. Nächstes Paket bitte, Regal 5 ...
Der letzte Arbeiter im The Jüngle Fulfillment Centre
Protagonist Kurt arbeitet für den größten Einzelhändler der Welt, dem The Jüngle Fulfillment Centre. Er muss sich zwischen Kapitalismus und Aktivismus entscheiden. Kurt hat sein Leben der Arbeit verschrieben, doch seine Loyalität wird auf die Probe gestellt, als eine Aktivistengruppe namens S.P.E.A.R. ihn darum bittet, Jüngle von innen zu zerstören. Kurt erfährt die Schattenseite seines Arbeitgebers.
The Last Worker ist ein immersives, narratives Abenteuer, das von dem letzten Gefecht eines einsamen Arbeiters in einer zunehmend automatisieren Welt handelt. The Last Worker bietet eine einzigartige Mischung aus Arbeitssimulation und Stealth-Strategie-Gameplay. Das Game bietet eine inspirierende Geschichte mit tiefgründigen Charakteren. Darunter befinden sich Starbesetzungen mit Jason Isaacs, Ólafur Darri Ólafsson, Clare-Hope Ashitey, David Hewlett, Zelda Williams und Tommie Earl Jenkins.
Gameplay & Steuerung
Auf seinem fliegenden JünglePod und mit der vielseitig einsetzbaren JüngleGun (eine Art Scanner und Greifarm zugleich) verschickt Kurt unzählige Produkte aus einem Anwendungszentrum in der Größe der versunkenen Stadt Manhattan. Den JünglePod kann man sich bildlich wie einen fliegenden Gabelstapler vorstellen und lässt sich in jede Richtung steuern auch vertikale Manöver gehören dazu. Zusätzlich gibt es ein Scangerät, die sogenannte JüngleGun. Damit können mit der Hilfe eines beiliegenden Adapters nicht nur die entsprechenden Etiketten aufgeklebt werden, sondern auch Pakete aus den Regalen gehoben werden. Diese lassen sich anpeilen und schwebend auf die Ablage des JünglePods transportieren. Beim Verladen sollte das Paket gut besichtig werden. Sollte ein Parameter wie Gewicht oder Größe nicht mit der Vorfrankierung zusammenpassen muss das Paket in den entsprechenden Verteiler. Entweder wird der Karton weiter versendet oder in die Entsorgungsabteilung geschickt. Das ganze läuft unter Zeitdruck ab und die Aufgaben werden immer komplexer.
Denn zu simplen Paketverteilung kommen auch einige Minispiele hinzu, bei denen die Gehirnzellen ein wenig zum Zug kommen.
Die Steuerung muss man zwischen dem Bildschirm- und dem VR-Modus unterscheiden. Zwar ist die Steuerung an sich die Selbe, aber in der VR-Version ist das Navigieren des JünglePods etwas komplexer. Hier wäre eine vereinfachte Steuerung wichtig gewesen. Zudem gesellt sich leider ab und zu das Motion Sickness Problem hinzu. Das passiert vor allem bei zu hektischen Bewegungen mit dem JünglePod. Bei Drehungen wird das Sichtfeld durch eine schwarze, runde Maske verkleinert, um vor möglicher Übelkeit vorzubeugen. Trotzdem hatte ich persönlich das Gefühl man sollte nach dem Tutorial und der ersten Mission erstmal eine kleine Pause einlegen. Die Lagerhallen wirken trotz der unzähligen Regale und der großzügigen Raumhöhe recht beengt. Die Entwickler haben die Levels bewusst so gestartet, um die Spieler:innen zum Nachdenken zu bringen, wie anstrengend, eintönig und einsam so ein Arbeitstag in einem Großlager sein kann. Denn neben vielen herumfliegenden Robotern ist Kurz der letzte Arbeiter. The Last Worker.
Features
- Eine Leinwand-würdige Geschichte – Eine Zusammenarbeit zwischen dem Autor/Regisseur Jörg Tittel (The White King, Ricky Rouse Has a Gun) und den VR-Pionieren Wolf & Wood (A Chair in a Room: Greenwater, The Exorcist: Legion, Hotel R'n‘R).
- Haufenweise Gameplay – Stunden an narrativem, immersivem Gameplay in einer gewaltigen, handgefertigten Umgebung.
- Ein wahres Original – Einzigartiges Gameplay, nahtlos in eine einmalige Geschichte verwoben.
- AAA-Besetzung Tiefgründige Charaktere mit Starbesetzung in einer Geschichte voller herzlichem Drama, beißender Satire und intensiver Action.
- Mit Ólafur Darri Ólafsson, Jason Isaacs, Clare-Hope Ashitey, David Hewlett, Zelda Williams and Tommie Earl Jenkins.
- Entscheidungsfreiheit – Verschiedene Enden, durch ein episches moralisches Dilemma bestimmt.
- Einzigartiger Look – handgezeichnete 3D-Charaktere und Umgebungen, basierend auf Konzepten der Comiclegende Mick McMahon (Judge Dredd, 2000 AD)
- Emotionale Musik – Komponiert von Oliver Kraus (Sia, Adele, Florence and the Machine), mit Texten vom Star der klassischen Musik, Jakub Józef Orliński
- Spielt auf einem Bildschirm oder noch besser in VR
Grafik & Sound
Das Spiel findet in einer einsamen, bedrückenden, aber seltsam "schönen" Umgebung statt, mit Charakteren, die von Comiclegende Mick McMahon gestaltet wurden. Die Kulissen beschränken sich meist auf eintönigen Lagerhallen und weitläufigen Gängen mit unzähligen Regalen. Die Grafik ist auf der PlayStation 5 mit einem 4k-tauglichen TV Gerät ganz passable. Hier wird schnell klar, dass The Last Worker für die VR entwickelt wurde. Also kurzerhand die VR2 aufgesetzt und schon kann man in die Welt eines der größten Paketlagers der Welt eintauchen. Über die VR2 wirkt das Bild scharf und ausgeglichen. Allerdings gibt es auch nicht so viele aufwendige Objekte die eine detaillierte Darstellung erfordern. Das wichtigsten Objekte sind ohnehin die Pakete, auf denen Gebrauchsspuren erkennbar und Etiketten gut ablesbar sind. Beeindruckend sieht auch die virtuelle Übersichtskarte aus, die in der Form eines Hologrammes in der Mitte des JünglePods dargestellt wird.
Schade ist nur die Tatsache, dass einige Features der VR2-Brille nicht genutzt werden. So kam es zu keinen Vibrationen, weder bei den Controllern und auch nicht am Headset. Auch das Eye-Tracking bleibt ungenutzt. Vielleicht folgen hierzu aber noch Updates, was wir auf letzteres aber eher ausschließen.
Musikalisch geht es emotional her. Die Songs zum Spiel sind von Oliver Kraus komponiert (Sia, Adele, Florence and the Machine) und mit Texten vom Star der klassischen Musik, Jakub Józef Orliński. Die Musik bindet sich sehr gut in das Spielgeschehen ein und umhüllt die Spieler:innen mit tiefgründigen Klängen zum Nachdenken.
Kurt wird von Ólafur Darri Ólafsson gesprochen. Doch Kurz ist zum Glück nicht ganz allein. Sein Co-bot, Skew (gesprochen von Jason Isaacs), leistet ihm Gesellschaft.
Fazit
The Last Worker ist vor allem für die VR-Systeme empfehlenswert. Zwar spielt sich das Game auch klassisch auf dem Bildschirm ganz ordentlich, doch ist die Immersion über die VR2 ohne Frage deutlich besser. Die Grafik im Comic-Look ist auch auf der VR2 ausreichend scharf, vor allem die wichtigen Instrumente und Bedieneinheiten auf dem JünglePod sind gestochen scharf. Die Steuerung ist im allgemeinen in Ordnung, allerdings ist die Handhabung des JünglePods zu Beginn etwas kompliziert. Hier wäre vor allem für die VR2 eine Vereinfachung von Vorteil. Das würde auch der leichten Neigung zu Motion Sickness entgegenwirken. Die Missionen werden mit der Zeit immer komplexer und das motiviert ungemein. Positiv zu erwähnen ist auch die Musik, die von Oliver Kraus gekonnt komponiert wurde. Eine deutsche Synchronisation gibt es leider nicht.
Pro
- lässt sich in VR oder auf dem Bildschirm spielen
- cooler Comic Look
- Charaktere von Comiclegende Mick McMahon
- Darstellung ist scharf, vor allem alles rund um das Arbeitsgerät
- stimmige Musik von Oliver Kraus
Contra
- kaum Rumble-Feedback
- viele weitere VR2 Features bleiben ungenutzt (Eye-Tracking, Rumble, ...)
- Levels wirken sehr beengt
- Motion Sickness ist an manchen Stellen vorhanden
- keine deutsche Sprachausgabe
Wertung
7.5 Gut
Kaufempfehlung
50%Angebot abwarten
Getestet wurde The Last Worker auf PS5 von Andreas Erber. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.000.000 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für The Last Worker wurde uns von Marchsreiter Communications kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!