Review

AEW: Fight Forever · Test

Veröffentlicht am 19.08.2023 von Soul-1

Titelbild vonAEW: Fight Forever (PC, PS4, PS5, Switch, Xbox One, Xbox Series)

Das Vermächtnis von AKI-Style N64 Wrestling?

Alle Wrestling Fans der Nintendo 64-Generation haben den großen Kampf der Wrestling-Spiele miterlebt. AKI fing mit WCW vs. nWo: World Tour in der WCW Ecke an und beendete dessen Karriere mit dem absoluten Kultklassiker WWF: No Mercy. Hardcore AKI Fans werden sich noch an die Def Jam-Spiele erinnern, die ein ähnliches Gameplay geboten haben. Doch leider verabschiedete sich AKI von dem Genre und hat sich als Syn Sophia, Inc. neu erfunden, die später für Style Savy bzw. Style Boutique bekannt geworden sind. Das Wrestling Team hatte sich dann bedauerlicherweise von selbst aufgelöst. Warum das AKI gerede? Die Gameplay-Grundlage von All Elite Wrestling Fight Forever soll genau von diesen AKI-Spielen inspiriert worden sein und dafür wurde sogar der damalige Leiter von WCW/nWo Revenge und WWF No Mercy, Hideyuki "Geta" Iwashita, aufgesucht. Zusammen mit Yukes, bekannt für die WWF Spiele bis 2018, tritt dieser Wrestling-Rivale in den virtuellen Ring. Doch kann AEW Fight Forever das schwere Vermächtnis erfolgreich antreten oder muss es sich wie sein Progenitor WCW vs. nWo: World Tour erstmal aufarbeiten?

Wichtige Anmerkung: Das Spiel bietet volles lokales 4 Spieler Multiplayer, inklusive Minispiele. Aus unbekannten Gründen wird bei einigen Seiten wie Co-optimus es mit 2 Spieler falsch angegeben.

Die AKI Wrestling Spiele

WCW vs. nWo: World Tour war alles andere als bezaubernd, inhaltlich war es sehr dünn. Es gab keine Gürtel, keine Eintrittanimationen und insgesamt wurden nur 20 offizielle Wrestler geboten und mit weiteren Bootleg-Alternativen wurde die Riege weiter aufgefüllt. Jedoch konnte es mit dem Gameplay vollkommen überzeugen. Danach kam der Kracher WCW/nWo Revenge bei dem es in jeder Hinsicht aufgestockt worden ist und zum Genre Liebling aufstieg und fast die 2-Millionen-Marke geknackt hatte. Alle anderen AKI Wrestling-Spiele haben immer die 1-Millionen-Marke geknackt und rangieren beispielsweise besser als N64 Liebling F-Zero und Pokémon Stadium. Kumulativ liegen die Verkaufszahlen der vier Spiele laut Wikipedia bei 5.510.000 Einheiten, also gerade mal 40.000 Einheiten hinter Nintendos Super Smash Bros.

Leider hat die Wrestling-Legende gleichzeitig mit dem N64 ihr vorzeitiges, jähes Ende gefunden. Zwar gab es noch Def Jam, aber für viele war es ohne die bekannten Gesichter einfach nicht das Gleiche. Ihr letzter Auftritt im Wrestling-Genre war mit dem Wrestling-Manga/Anime Kinnikuman Umsetzung die leider nur in Japan erschienen und durch das Grundmaterial um einiges abgefahrener ist.

Kenny Omega und Yukes X AKI
20 Jahre später soll laut offiziellen Quellen sogar vor der ersten AEW Show ein Spiel von Kenny Omega geplant worden sein, mit der Zustimmung vom Präsidenten Tony Khan. Dies ist nicht sonderlich überraschend, da man weiß, dass er ein großer Videospielfan ist (siehe Cameo in Like a Dragon: Ishin! und Auftritt beim Kampfspielturnier CEO 2018 mit Wrestler Xavier Woods für Street Fighter V). Im Gegensatz zu vielen anderen Fans versuchte er sogar aktiv den AKI-Stil zurückzubringen. Dadurch versuchte er sein Glück bei Syn Sophia, nur um herauszufinden, dass alle außer einer der damaligen Entwickler gegangen sind. Somit kam ein alternativer Kandidat ins Spiel: Yukes. Eine Entwicklergruppe, die mehr als genügend Erfahrung mit Wrestling-Spielen haben. Dann kam aber noch eine andere Fügung des Schicksals. Ein Freund von Square Enix konnte Kenny Omega mit Hideyuki "Geta" Iwashita, dem Leiter von WCW/nWo Revenge und WWF No Mercy, in Kontakt bringen. Nach mehreren Besprechungen nahm er wieder einmal die Rolle als Projektleiter an, um die AKI-DNA in neuer Form wieder aufleben zu lassen. Genauso wie damals bei den AKI-Spielen übernimmt auch diesmal THQ Nordic die Rolle als Vertreiber.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Road to Elite: Die Geburt von AEW

AEW Fight Forever bietet in der Tat einen Story-Modus an, bei dem man als Neueinsteiger (Eigenkreation oder offizieller Wrestler) in den Ring steigt. Der erste Einsatz? Gleich beim allerersten AEW Show beim Casino Battle Royale als Einleitung zum Hauptevent. Ganz im klassischen Battle Royal/Royal Rumble Format. Insgesamt sind es 21 Athleten, wobei immer nur 4 gleichzeitig im Ring sein dürfen. Fliegt einer raus, kommt ein frischer in den Ring. Je nach der Performance wird den nachfolgenden Story-Zweig entschieden. Hierbei handelt es sich um isolierte Geschichten, die Blöcke genannt werden. Insgesamt gibt es 4 Blöcke mit jeweils 3 Variationen. Die Geschichten rangieren vom gezwungenen Tag-Team-Matches, Leiter-Match usw. Dabei wird die Handlung relativ locker und amüsant gehalten, passend für das Milieu. Leider sind diese Blöcke komplett voneinander isoliert, d.h. im nächsten Block wird die vorherige Handlung komplett ignoriert. Es gibt also keine Fehden, die über die gesamte Karriere laufen, und ab und zu fühlt es sich einigermaßen abrupt an.

Innerhalb dieses Modis werden echte Aufnahmen für die wichtigsten Momente verwendet. Wie z.B. die Ankündigung von AEW oder das fantastische Willkommen der Fans zur Rückkehr von CM Punk in den Wrestling-Ring.

Story Zwischenfazit

Bei der Story gibt es nicht viel zu kritisieren oder zu loben. Es handelt sich hierbei um eine typische unbeschwerte Handlung, die selbst bei dramatischen Momenten nicht allzu ernst wird. Man merkt es dem Spiel an, dass einiges ziemlich locker genommen wird und einige optionale Szenen auch die Mauer zum Spieler durchbrechen. Beispielsweise wird einfach mal erwähnt, dass die Charaktere ungesprochene Zeilen haben. Für ein Wrestling Spiel ist es vollkommen in Ordnung und hilft dabei, die verschiedenen Geschichten auf mehrere Durchgänge aufzuteilen. Die einzige erwähnenswerte Kritik liegt eher darin, dass die Wrestler zu wenig charakterisiert werden, als würde man davon ausgehen, dass man bereits alle kennt. Zwar gibt es Profile, aber das werden sich nicht viele anschauen. Hier hat man es verpasst, den Neueinsteigern die AEW Riege schmackhafter zu machen. Schließlich will man doch auch die Spieler dazu bringen, sich die Shows anzuschauen, oder?

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Inhalt

Hier werden die Wrestling-Spiele meistens richtig auf die Probe gestellt. Als ein neuer Titel ist es offensichtlich, dass man die Erwartungen relativ bescheiden halten sollte, doch es gibt auch Zeiten bei dem etwas zu bescheiden sein kann. Insgesamt stehen über 40 Wrestler/innen zur Verfügung, wobei es sich um ein älteres Kader handelt. Dies hat wiederum den Vorteil das Cody Rhodes, der Anfang 2022 die AEW verlassen hat, noch im Spiel ist.
Für Wrestling Fans gibt es zwei wichtige Faktoren: Matchtypen und die Erstellung von Inhalt.
Doch davor gibt es noch einen Ausflug zu einem anderen Zusatzinhalt, der auch in Road to Elite vertreten ist: Minispiele.

Die Minispiele mit Multiplayer

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Es ist vielleicht kaum zu glauben, aber Wrestling Spiele sind einigermaßen auch als Partyspiele geeignet. Dementsprechend hat man hier versucht, diese Richtung ein wenig auszuweiten. Bei den Minispielen handelt es sich um Spielideen mit kurzer Dauer, wie z.B. ein besonderes Memory-Spiel, bei dem man vorbeifliegende Pokerkarten merken muss, AEW-Quiz, Chip sammeln im Ring, Baseball-Homerun-slugfest, usw. Insgesamt sind es 15 Stück, wobei viele davon erst freigeschaltet werden müssen. Im Season Pass sind noch 4 weitere enthalten. Für den Einzelspieler wird es nicht so interessant sein, aber für einen spaßigen Abend mit Freunden sollte es einigermaßen als Nebenaktivität zwischen den Matches reichen. Zwar gibt es keine Online-Funktion, aber dafür kann man bis zu 3 Minispiele aneinanderreihen, um daraus einen kurzen Wettbewerb zu veranstalten.

An den Minispielen selbst gibt es nichts zu kritisieren, jedoch halte ich nichts von der Pflicht sie freischalten zu müssen. Angenommen man nimmt das Spiel mit zu einem Freund für eine Partynacht, dann kommt schon das große Problem das nur 4 Minispiele verfügbar sind. Die Idee mit der Freischaltung ist zwar gut gemeint, resultiert aber dadurch in solche unangenehme Situationen.
Noch schlimmer ist die Freischaltungsbedingung: Ein Road to Elite Durchgang für EIN Minispiel im in-game Shop. Es geht also überhaupt nicht auf die schnelle. Grob berechnet braucht man Minimum über drei Stunden für 11 Durchgänge und das im Speedrun. Diese Design Entscheidung erscheint mir wie ein komplettes Eigentor.

Matchtypen und Online

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Wie man sieht, gibt es leider nicht so viele Matchtypen und erinnert ein wenig an den kargen WCW vs. nWo: World Tour. Ungünstigerweise gibt es auch keine Einstellungsmöglichkeiten vor dem Kampf, wie z.B. das Ausschalten vom Auszählen, Tornado-Tag ohne Ringwechsel, Disqualifikation usw. Dadurch hält sich der Spaß in Grenzen.

Zusätzlich ist jedes dieser Matchtypen im Online spielbar, wobei jedes Matchmaking separat ist. Dies hat mehrere Nachteile: Zum einen kann man nur einen Matchtyp fürs Matchmaking aktivieren. Dies hat den Nachteil, dass die Community auseinandergebrochen wird und sich aus allen Typen nur ein oder zwei herauskristallisieren. Währenddessen verkommen die anderen und sind quasi nur noch eine Option für eine Session unter Freunden. Weiterhin kann man das Matchmaking nicht im Hintergrund laufen lassen, während man etwas anderes macht.

Road to Elite: Eigenkreationen und Freischaltungen

Es ist nicht nur ein Story-Modus, sondern auch ein integraler Teil bei der Erschaffung des eigenen Wrestlers. Denn es fangen alle bei null an und man baut sie über die Story durch den Kauf von Skills über Skillpunkte auf. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto mehr Punkte werden ausgegeben und umso größer wird das Potenzial des Charakters. Dabei wird es extrem wichtig, die Ressourcen richtig zu verwalten. Hat man zu wenig Ausdauer, dann verletzt man sich und verliert wichtige Zeit. Offizielle Wrestler sind andererseits nicht anpassungsfähig und wenn sie Teil einer Handlung sind, werden sie aus der spezifischen Geschichte auch komplett ausgeschlossen. Leider werden diese Wrestler nicht spezifisch markiert. Der einzige richtige Grund, sie hier zu spielen, liegt eher im Freischalten der zwei Wrestler Paul Wright (ehemals Big Show) und Brodie Lee, da sie bereits von Anfang an bei voller Kapazität sind. Aus Kampfkraft Sicht liegt Kenny Omega mit über 90 Punkten weit über allen anderen Kollegen, was ihn für diese Tätigkeit zum Favoriten macht. Selbst Wrestling Legende Sting liegt gerade mal bei ca. 70.

Erstellung von Inhalten

Wrestling-Spiele sind mittlerweile nicht nur einfache Gameplay-Magneten, stattdessen sind die Erschaffungsmöglichkeiten ebenfalls ein Faktor geworden. AEW Fight Forever bietet insgesamt 4 Bereiche.

  • Create a Wrestler

Man sollte diesen Modus nicht Unterschätzen. Es ist nämlich üblich anfangs hier mehrere Stunden zu verbringen und das liegt Hauptsächlich an der riesigen Menge an Moves.

  • Das Aussehen

Hier erschafft man einen eigenen Wrestler/in. Dabei gibt es eine Eingeschränkte Auswahl an Gesichter und Haare. Beim Körper sind die Optionen schon viel großzügiger. Es lassen sich Körpergröße, Muskulatur und andere Feinheiten einstellen. Je nach Größe wird man unterschiedlich Kategorisiert von Leichtgewicht bis hin zum Schwergewicht.
Durch die begrenzte Anzahl an Gesichter und Haaren wird es aber relativ schwierig sein viele Favoriten nachzubilden.
Bei der Ring Ansage gibt es eine riesige Auswahl von Wörtern und dadurch ist es möglich einige nachgestellte Wrestler auch mit einer richtigen Ansage in den Ring steigen zu lassen.

  • Die Moves

Insgesamt kann man hier mit über 1000 Bewegungen Rechnen, da es für verschiedene Situationen unterschiedliche Manöver gibt. Leichte Griffe, schwere Griffe, Griffe von hinten, Boden Griffe, Griffe an der Ringecke, usw. Allein wenn der Gegner auf dem Boden liegt man schon bei über 8.
Die Auswahl ist für den ersten Versuch ziemlich groß geraten, jedoch ist es offensichtlich das es nicht alle Moves es geschafft haben. Darunter Bill Goldbergs Sledgehammer oder Eddie Guerreros Three Amigos. Andererseits ist beispielsweise Chris Benoits dreifacher German Suplex Hat Trick im Sortiment.
Unglücklicherweise muss ich hier eine größere Kritik aussprechen und zwar die Sortierung. Bei einigen Situationen sind die Anzahl der Moves relativ überschaubar, kommt man jedoch zu den Signaturen und Finishers dann werden quasi alle aufgelistet. Alle Moves werden nur von A bis Z sortiert und es gibt keine Unterkategorien (Haltegriffe oder Würfe). Dadurch ist es extrem Zeitraubend einen Move zu finden. Es ist besonders frustrierend wenn man von Anfang an einen Wrestler im Sinn hat und dessen Bewegungen schwer zu finden sind, vor allem da die aus Lizenzgründen unter einem anderen Namen aufgeführt werden.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • Der Eintritt

Da es in diesem Spiel nur gekürzte Eintritte ohne den gang zum Ring gibt, ist hier leider nicht viel zu erwarten. Dementsprechend ist z.B. ein American Badass Undertaker ziemlich unmöglich und dadurch fehlt ein großer Teil der Erlebnis.
Stattdessen gibt es einen kleinen Gimmich, denn während des Eingangs kann man mit den Steuerkreuz bis zu 4 Bildschirm Effekte wie z.B. Schwarz Weiß Farben, Fadenkreuz und einige andere einschalten.
Mit den rechten 4 Tasten lassen sich die Feuerwerke oder andere Bühneneffekte steuern. Das ist zwar nur ein kleines Gimmick, aber dadurch kann man ein wenig mehr Abwechslung ins Spiel bringen. Zusätzlich gibt es noch über die Schultertasten ein handvoll Kamera Einstellungen.
Für Spieler die einen komplett vorgefertigten Eingang haben möchten gibt es leider keine Option. Bildschirm- und Bühneneffekte müssen manuell gesteuert werden.

Zusätzlich zu den Bewegungen können Bühnen accessoires hinzugefügt werden. Wer z.B. eine komplette Schutztruppe oder Frauen in Bikinis im Rücken haben möchte, der kann das hinzufügen.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • Die Arena und der Ring

Wer hat einen Traum von einem eigenen Event? Das ist hier zum Teil möglich, da wieder mal die Anpasssungsmöglichkeiten sich in Grenzen halten. Man kann beispielsweise japanische Torii Tore oder Drachenstatuen. Insgesamt lassen sich bis zu vier Objekte platzieren entweder auf die Bühne oder links oder rechts von der Rampe.
Weiterhin gibt es eine handvoll von unterschiedlichen Barrikaden und Ringmatten Motive. Eine volle Auslastung der Kreativität ist, aber durch die Begrenzten Objekte leider nicht möglich.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • Musik: Eine Mikey Rukus Show

In diesem Spiel gibt es sage und schreibe über 200 Lieder, wobei ca. 99% vom Komponisten Mikey Rukus abstammen und ist ebenfalls zuständig für die Eintrittsmusik in der UFC. Neben den typischen Wrestler Songs gibt es auch noch beispielsweise 8-bit varianten. Angeblich sollen bereits auch Songs von zukünftigen DLC Wrestlern.
Bei der großen Auswahl findet man sicherlich den einen oder anderen favoriten.

Zwischenfazit Inhalt

Bei der Aufführung wird ziemlich schnell klar, dass das Spiel einen großen Nachteil hat, und zwar die Anzahl der Matchtypen und Optionen. Die liegen leider relativ nah am Minimum. Leiter Matches können nur im Duell ausgetragen werden und das Fehlen eines Tornado Tag (alle Wrestler sind gleichzeitig im Ring) reduziert das Partyspaßpotenzial. Ob man es glaubt oder nicht, die Wrestling-Spiele eignen sich durch den Multiplayer auch als lokales Partyspiel, solange man den Spielern die richtigen Bedingungen gibt. Die N64 war damals die erste Konsole mit 4 Controllerslots und konnte dadurch auch bei den Wrestling-Spielen als Partyspiel punkten und war sozusagen sogar ein Konkurrent für Smash Bros. Mit den verschiedenen Matchtypen war es möglich, noch mehr witzige Situationen zu erleben, was hier reduziert ist. Die Idee mit den Minispielen ist extrem vielversprechend und führt den Partyspielgedanken noch einmal weiter, wobei es durch die begrenzte Anzahl wohl schnell an Dampf verlieren kann.

Es wäre interessant, darüber nachzudenken, das Wrestling und die Minispiele in ein separates einheitliches Konzept zu vereinen, um es den Spielern auf eine andere Art zu liefern. Beispielsweise könnte man in Verbindung mit den Minispielen und kürzeren Matchtypen vielleicht so etwas wie ein Mario Party Brettspiel erschaffen.

Das Konzept der Lieferung der Inhalte ist ein wichtiger Punkt der ab und zu übersehen wird. Beim Street Fighter V Launch gab es große Kritik am fehlenden Arcade Mode, obwohl es ein einfaches Vs. CPU gab. Die Lieferung von zufallsbedingten Gegnern gibt dem Ganzen ein wenig mehr Würze.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Gameplay & Steuerung

Die AKI-Spiele waren dafür berühmt, eine niedrige Lernkurve zu haben, und war somit für alle zugänglich. Dadurch konnte der Wrestlingfan auch mit dessen Freunden, die nichts mit den Shows am Hut hatten, eine oder mehrere spaß gefüllte Abende verbringen. Interessanterweise hat trägt das Wrestling Genre einige parallelen zu Super Smash Bros. das es von Kampfspielen abhebt. Beispielsweise die Bedingung für den Sieg, das Multiplayer Potenzial und die unterschiedlichen Matchtypen.

Mit AEW: Fight Forever wird der Gameplay Kern beibehalten und übernimmt einen Großteil des klassischen Gameplays mit ein paar Twists. Als Erstes wenden wir uns aber zu einem Thema, das schon immer ein Problem in Wrestling-Spielen darstellte...

Die Anvisierung

Man würde glauben, dass es nach 25 Jahren und viel Erfahrung ein gelöstes Problem wäre, doch die Gegenwart lehrt uns des Besseren. Die Anvisierung in diesem Spiel erinnert mich einigermaßen an WCW vs. nWo: World Tour. Es gibt nur eine Taste und die Markierung wird nur über die Sicht des Charakters angezeigt. Es gibt zwar noch optionale kleine Marker, aber die reichen nicht aus. Zwar gibt es eine automatisierte, doch bei einem Kampf gegen 3 andere Gegner möchte man doch die volle Kontrolle haben, jedoch reicht die „volle“ Kontrolle nicht aus, denn man kann nur die Gegner nach der Reihe durchwechseln. Eine zusätzliche Option, wie z.B. den nahegelegensten anzupeilen, wäre hilfreich gewesen.

Die Steuerung

Es wird sehr einfach, sich im Spiel zurechtzufinden. Man packt, schlägt zu und kontert. Auf Spezialeingaben wird komplett verzichtet. Stattdessen werden alle Bewegungen auf Knopfdruck mit Richtungen wie in Smash Bros ausgeführt. Beim einfachen Drücken wird es ein leichter Angriff und beim Halten ein starker. Das Gleiche gilt auch beim Greifen, wobei man hier entweder mit einem Griff oder Schlag nachsetzen kann. Der Rest liegt in der Situation zwischen den Charakteren. Zusätzlich gibt es noch weitere Tasten, um die Gegner in einen Irish Whip zu versetzen (in eine Richtung schwingen) oder nach dem Greifen die Situation nach hinten oder vorne zu wechseln. Der Charakter wird mit dem linken Stick gesteuert, das Steuerkreuz ist hauptsächlich nur für die Signatur Moves oder für das Geben der Befehle für den Manager reserviert. Natürlich darf auch das Verspotten nicht fehlen, dies wird mit dem rechten Stick bewerkstelligt. Doch es hat noch eine zweite Funktion, denn beim vollen Momentum muss der Finisher erst mit einer Verspottung aktiviert werden und wird auch mit dem rechten Stick eingesetzt. Hört sich alles am Anfang leicht kompliziert an, aber es geht überraschend flott. Trotzdem wäre ein schnelles, spielbares Tutorial besser gewesen.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • Abwehr und Konter: Schlag und Griff

Wenn es eine Aktion gibt, die einem ins Gedächtnis eingebrannt wird, dann ist es die Abwehrhaltung in den AKI-Spielen. Hände nach hinten, Brust heraus und die Schläge wie ein Champion einstecken. Wehrt man kurz vor dem Treffer ab, dann wird ein Konter ausgeführt. Das gleiche Spielchen gibt es auch bei den Griffen. Dadurch wird die Abwehr nicht zu einfach. Bei den Signaturbewegungen und Finishers muss man aber aufpassen, denn man braucht einen besonderen passiven Skill, um sie zu kontern.

Die normale Abwehr sieht zwar nicht nach viel aus, aber interessanterweise ist der Verteidiger danach im Vorteil. Wehrt man also den Treffer ab und erwidert mit einem eigenen Schlag, dann trifft der Verteidiger mit hoher Wahrscheinlichkeit als Erstes. Bei den Griffen wird wiederum sofort einfach ein Konter ausgeführt.

Insgesamt ist es ein recht intuitives System, das den Spieler immer aktiv am Steuer hält.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • Die Schläge und Tritte

Diese verhalten sich ähnlich wie in klassischen Kampfspielen und Übertrumpfen überwiegend die Würfe. Der Schaden ist zwar gering, aber durch die Schnelligkeit und Reichweite eignet es sich sehr gut zum Antasten des Gegners. Normalerweise haben die Wrestler eine Schlagkette von zwei, aber durch einen Skill kann das auf drei erhöht werden. Starke Schläge bringen den Gegner zu Boden, brauchen aber dafür etwas Zeit bei der Ausführung und verliert häufiger gegen schnelle Angriffe. Mit einem weiteren Skill können die starken Schläge sogar die Abwehrhaltung des Gegners durchbrochen werden.

Ist der Gegner auf dem Boden, gibt es nur noch leichte Angriffe, wobei diese sich danach richten, ob man am Kopf oder bei den Beinen steht.

Die Tritte funktionieren auf die gleiche Weise mit dem Unterschied das sie größere Reichweite haben und dafür leicht langsamer sind als Schläge.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • Die Griffe

Der wahre Grund für die Popularität des Wrestlings. Seit jeher sind Würfe etwas Besonderes, und das auch im Kampfspielgenre. Hier bekommt man die volle Bandbreite ab. Bei den leichten Würfen handelt es sich meistens um Schnelle wie den berühmten Body bzw. Scoop Slam.

Starke Griffe brauchen etwas mehr Zeit, bis zugepackt wird, dafür kommen aber auch kräftigere Würfe wie Power Bomb, Piledriver, Sidewalk Slam usw. zum Einsatz.

Jedoch muss man hier aufpassen, denn das Zupacken ist nur zum Initiieren. Danach muss mit den Tasten und Richtungen entschieden werden, ob ein Wurf oder Schlag nachgesetzt wird. Dies ist vor allem in der Verteidigung wichtig. Ist man dem Gegner einen Schritt voraus, dann ist ein Konter viel einfacher auszuüben.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • Momentum, Signaturen und Finisher

Um die superstarken Angriffe und Würfe zu begrenzen, hat man ein fast identisches Momentum-System eingeführt und es wird sogar ein fast identisches Design verwendet. Es ist ein Balken, der sich bei erfolgreichen Konter- und Angriffen auflädt und beim Einstecken entlädt. Dementsprechend entsteht ein Spielfluß, der stark zwischen den Akteuren wechseln kann. Ein Konter könnte ausreichen, um ein Comeback zu starten. Ist der Momentumbalken voll, können Signaturen ausgeführt werden und das Momentum hält ziemlich lang, jedoch ist es nach dem Einstecken sofort zu Ende. Für die Finisher muss man über das Verspotten die nächste Stufe zünden. Dementsprechend ist es am einfachsten, wenn man es wie im echten Wrestling macht. Man fängt mit der Signatur an und gibt den letzten Schliff mit dem Finisher. Der Finisher wird dann mit dem rechten Stick aktiviert.
Bei den Signaturen und Finisher mit besonderen Konditionen kann es sein das sie automatisch herbeigeführt wird. Beispielsweise schleudert Sting, bei der Signatur, den Gegner automatisch in Richtung Ringecke und setzt sofort mit dem Stinger Splash nach.

Meistens ist nach so einer Sequenz Schluss im Schacht, aber es gibt passive Skills, die noch einen Ausweg bieten.

Das Momentum lädt sich in einem sehr schnellen Tempo auf und eingefleischte Veteranen können ihre Gegner wohl bereits innerhalb von wenigen Minuten auf die Bretter schicken. Ein schneller 20 Sekunden K.O. wie damals mit Goldberg oder Kenny Omega vs. Sonny Kiss in den historischen Matches ist aber trotzdem nicht möglich.

Was nicht ist, kann aber vielleicht doch noch werden?

Screenshot vonAEW: Fight Forever

  • 2-gegen-1 Manöver

Eines der beliebtesten Situationen im Tag Team ist das 2-gegen-1 Manöver. Hat man gerade einen Gegner im Griff, kann der Partner zupacken und zusammen ein neues Teammanöver ausführen. Im Triple Threat können sich andererseits zwei für kurze Zeit verbünden und ebenfalls beim dritten Wrestler austoben. Wenn zwei sich streiten, freut sich halt nicht immer der Dritte.

In noch selteneren Fällen kann der dritte den Spieß umdrehen und beide gleichzeitig mit einem Manöver umhauen. Aber es müssen beide nebeneinander stehen.

Der Ring: Ein sichtbarer Helfer

Beim Wrestling gibt es einen weiteren passiven Akteur, und zwar den Ring und dessen Arena. Es gibt viele Techniken, die auf der Architektur basieren. Die Ringseile und die Ecken sind alles Mitspieler bei den Griffen. Sting hat z.B. seinen Signatur-Angriff, den Stinger-Splash, bei dem der Gegner in der Ecke sein muss. Es gibt haufen unterschiedliche Situationen, in die man die Wrestler bringen kann. In der Ecke stehend, sitzend, bei den Ringseilen auf der gleichen Seite oder gegenüberliegend usw.

Es gibt einen guten Grund, warum es so viele verschiedene Bewegungen gibt.

Außerhalb des Ringes gibt es noch die Barrikaden und man kann auch noch Waffen aus dem Publikum oder unter dem Ring herausfischen. Doch Letzteres führt zu einer Disqualifikation und ist somit nur bei einem No DQ Match zu genießen.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Alternative Matchtypen

Insgesamt gibt es zum einen die üblichen Matchtypen wie Single, Tag, Ttriple Threat und Fourway. Unter den extremeren gibt es drei weitere: TLC (Tisch, Leiter und Stühle), Ladder (Leiter) und AEW Original - Exploding Barbed Wire Deatch Match (explodierender Stacheldraht).

  • Leiter Matches haben im Gegensatz dazu eine besondere Bedingung für den Sieg. Über dem Ring ist beispielsweise ein Gürtel befestigt. Links und rechts außerhalb des Ringes liegen jeweils eine Leiter, die dafür benötigt werden. Man kloppt den Gegner zu Boden und schnappt sich den Schatz. Das Besondere dabei ist, dass beide auf die Leiter gehen können und von dort aus eine Prügelei veranstalten. Wer benommen gekloppt wird, der kann dann von der Leiter aus einen stärkeren Wurf abbekommen, wie z.B. einen Leiter-Suplex. Ist man ganz oben angekommen, gibt es ein kleines QTE, um den Preis von der Befestigung zu entfernen.
  • Der Exploding Barbed Wire Death Match
    Eine offensichtlich übertriebene Version, da keine Menschen in Gefahr sind. Alle Ringseile sind mit explodierendem Stacheldraht versehen und in den Ecken sind Tische mit Stacheldraht aufgestellt. Dadurch werden die Irish Whips besonders gefährlich. Nach einer bestimmten Zeit explodiert das ganze Äußere des Rings und schädigt dabei alle.
    Auch hier bringt entweder ein Pin oder eine Aufgabe den Wrestlern den Sieg.
  • Beim Lights Out handelt es sich um ein einfaches No DQ Match, bei dem gleich viele Gegenstände auf dem Ring liegen. Viele der Gegenstände sind einfach nur dazu da, um Prügel auszuteilen, wobei diese nach zwei Treffern kaputt sind. Die Leiter und der Tisch haben die zusätzliche Funktion, bei dem der Gegner darauf geworfen oder platziert werden kann.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Road to Elite: Ein tieferer Einblick

Das Road to Elite wird hauptsächlich dafür benutzt, den selbst erstellten Wrestler aufzubauen. Der Aufbau ist ganz einfach. Man hat 4 Wochen Zeit bis zum nächsten Event und mit jeder Woche kann eine Aktion ausgeführt werden.

  • Die zwei Werte: Motivation und Ausdauer

Motivation und Ausdauer. Motivation bringt einen mehr gefüllten Momentum mit sich, während Ausdauer beim völligen Entleeren zur Verletzung führt.

Die Ausdauer wird im Wrestling und Trainieren verbraucht. Je höher die Motivation, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich im Training verletzt. Ein Match kann je nach Belastung von 10% bis zu 50% rangieren.

Innerhalb der Woche kann man auf kurzen Tourismus, Promo oder essen gehen. Diese erhöhen die Werte wieder. Gleichzeitig sind dort auch kleine Treffen mit anderen Wrestlern versteckt, die zu Schnappschüssen für das Sammelalbum führen und teilweise Bonis.

  • Geld und Technikpunkte

Für den Spieler liegt das Ziel darin, so viele Technikpunkte wie möglich zu sammeln und Skills einzukaufen. Man bekommt sie durch Matches, Nebenmatches wie z.B. AEW Dark (Dark Matches sind nicht im TV ausgestrahlte Matches und sind ein Extra für die Zuschauer im Stadium), die kurz später freigeschaltet werden, Minispiele und Training.

Mit dem Geld kann man wiederum temporäre Upgrades oder lokale T-Shirts kaufen, da man innerhalb der Story auf Reise quer durch Amerika ist. Letzteres ist eine permanente Freischaltung und muss nicht wiederholt eingekauft werden. Es lohnt sich also, das Geld für den richtigen Moment anzusparen, wobei man leider nur nach mehreren Durchgängen die wichtigen Momente kennt und erst dann der richtige Einsatz möglich ist.

Zwischenfazit Gameplay

AEW Fight Forever bietet ein spaßiges Gameplay mit leichtem Einstieg, das sehr stark an die alten AKI-Spiele erinnert, die ebenfalls dafür berühmt waren. Ein Teil der alten N64-Veteranen wird jedenfalls ein kleines Déjà-vu bekommen. Abgesehen von kleinen Feinheiten wie die Matchdauer, Inhaltliches wie Matchtypen oder vielleicht auch kleinen Spielereien wie z.B. das Hochhieven der Gegner auf die Schultern für ein Tag Team Top Rope Action und das einfache Festhalten der beiden Arme (war in den N64-Spielen). Es gibt sicherlich noch ein paar Kleinigkeiten, die dem einen oder anderen noch einfallen könnten. Trotzdem hat es ein gutes, solides Fundament, auf dem man aufbauen kann.

Im Grunde genommen liegen die Kritikpunkte eher beim Inhalt und dessen Einsatz. Zum einen ist es zu wenig und zum anderen ist es ein wenig merkwürdig, dass es keine zusätzlichen Hausregeln zum einstellen gibt, wie z.B. Disqualifikation, Waffentypen, Ringseilaufbruch usw. Schließlich gab es das früher schon.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Grafik & Sound

Grafisch wird das Spiel niemanden umhauen, wobei man bedenken muss, dass es auch eine Switch-Version gibt. Bei den Wrestlern gibt es glücklicherweise keine kompletten Katastrophenfälle wie der berüchtigte Booker T in WWE 12. Zu den Arenen kann ich nicht besonders viel sagen, da ich mich mit AEW nicht auskenne. Auf den ersten Blick erscheinen sie etwas klein, aber vielleicht liegt es einfach nur mehreren Faktoren. Zum einen gibt es keine Kamera, die mehr von der Arena zeigt. Der fehlende Gang zum Ring beim Eintritt lässt es auch ein wenig kleiner erscheinen.

Apropos Gang zum Ring, im ersten Eindruck schien es nichts auszumachen. Jedoch kommt man bei einer tieferen Analyse zu einer weiteren Erkenntnis. Die Wrestler kommen viel weniger zum Ausdruck. Denn meistens äußert sich genau dort die Gesinnung der Wrestler. Babyface Legende Brett Hart (der Bruder vom Bonus Wrestler Owen Hart) ging damals in die Nähe des Publikums und das Verschenken seiner Brille an kindern. Es war zwar nur eine kleine Tat, aber sowas bleibt im Gedächtnis.

Heel wie z.B. Chris Jericho halten eher Abstand von den Zuschauern oder antagonisieren sie sogar.

Die Animationen sind insgesamt gut gelungen und bringen eine Wucht gut zur Show.

Zusätzlich hilft hier auch der Sound. Das Aufkrachen auf der Matte oder das Klatschen der Stiefel bei einem heftigen Tritt bringen die Aktion richtig ins Leben. Für einige mag zwar das Fehlen von Kommentatoren etwas schade sein, aber im Austausch gibt es Musik und die volle Ladung Arena-Atmosphäre, das näher am Live-Gefühl ist.

Im Spiel werden die Wrestler nur sehr selten vertont. Auch im Road to Elite hält es sich extrem in Grenzen. Bestenfalls sprechen die Kommentatoren als Einleitung zu den großen Shows, dass die Stimmung toll ist. Leider fällt hier Jim Ross mächtig negativ auf. Bei ihm fehlt komplett der Elan und hört sich eher hölzern an. Wrestling-Neulinge brauchen nicht mal nach einem Vergleich zu suchen, denn im Spiel gibt es echte Live-Aufnahmen von ihrer Performance und der Unterschied ist wie Tag und Nacht. Vielleicht braucht er einfach die Energie von der Menschenmenge im Hype?

Über die Musik gibt es nicht viel zu berichten. Es gibt eine riesige Auswahl und man wird dabei sicherlich etwas Passendes für die Matches finden.

DLC und Updates

Aktuell gibt es einen Season Pass für €29.99 mit 6 Wrestlern und 4 Minispielen. Beim Kauf der Elite Edition für €79.99, also dann eine Einsparung von €10.

Ein kostenloses Stadium Stampede Battle Royale Update soll noch kommen und von einigen anderen Wrestlern gab es bereits Andeutungen, dass sie kommen. Ob sie kostenlos oder DLC sind, ist nicht bekannt.

Die Frage, ob es sich lohnt, liegt wohl eher darin, wie sehr man ein Fan der Wrestler ist.

Im Spiel gibt es aktuell keinerlei Mikrotransaktionen und es gibt bisher keine Anzeichen dafür.

Screenshot vonAEW: Fight Forever

Fazit

AEW: Fight Forever ist ein guter erster Schritt und bringt eine geliebte vergangene Idee zurück ins Leben. Durch das einfache Gameplay kann jeder sich ziemlich schnell einfinden und zeigt sich als ein starker Kern. Das Road to Elite bietet wiederum ein unterhaltsames Einzelspielererlebnis mit mehreren Stunden Spielzeit.
Leider liegt die größte Schwäche beim Inhalt. Für Hardcore-Wrestling-Fans werden die Create-A-Wrestler-Optionen nicht unbedingt ausreichen und die begrenzte Anzahl an Matchtypen bzw. Optionen wird die Spielzeit außerhalb von Road to Elite und Online in Grenzen halten.

Bei einem Preis von €59.99 wird es schwierig sein, eine klare Empfehlung zu geben, d.h. die Zielgruppe muss ein bisschen mehr spezifiziert werden. Ganz vorne stehen die AKI Wrestling-Fans. AEW-Fans müssen wiederum ein wenig mehr auf das Kader und Matchtypen achten, obwohl es üppige 47 sind, ist es nicht garantiert, dass alle Lieblinge drinnen sind.

Durch das einfache Gameplay und die Minispiele bietet sich das Spiel auch gut für Neueinsteiger an, die einfach mal ins Wrestling Genre schnuppern und nach einem potenziellen lokalen Partyspiel suchen, jedoch mit Vorbehalt das die Minispiele freigeschaltet werde müssen. Insgesamt man hier wohl eher auf ein Angebot wartet.

Die Zukunft für AEW: Fight Forever könnte trotzdem rosig oder sogar zum Kultklassiker werden – dies kommt aber ganz auf darauf an, was noch für das Spiel geplant ist. Es benötigt jedenfalls eine feste Vision und in welche Richtung es sich entwickeln soll. Man sollte jedenfalls das Spiel weiterhin im Auge behalten.

Anmerkung: Apropos Angebot. Das Spiel gibt es aktuell im Angebot für €39.99 im Handel bei Mediamarkt, Saturn und Amazon.

Bonus: AEW: Fight Forever eine David gegen Goliath Situation

Interessanterweise stehen viele Parallelen zwischen AEW und WCW. Doch im Vergleich dazu gibt es mehr Konkurrenten im Videospielring und die WWE hat zwischenzeitlich ein riesiges Kader aufgebaut, das sogar die Wrestling-Legenden beinhaltet. Damals konnte die WCW noch einige von ihnen abwerben, wie z.B. Hulk Hogan, Ric Flair und Curt Hennig (Mr. Perfect).

Für die WCW-Generation gibt es noch Sting, Chris Jericho und Paul Wight (ehemals Big Show) in AEW: Fight Forever. Andererseits gibt es für die jüngere Generation den beliebten CM Punk, der nach einer sehr langen Pause wieder exklusiv in den AEW Ring gestiegen ist.

  • Die Konkurrenz

Auch bei den Videospielen ist Konkurrenz stark geworden. WWE2K bietet nicht nur einen Kader für fast alle Generationen mit einer verrückten Anzahl von über 200 (fast das fünffache!), sondern bietet durch die jährlichen Iterationen eine große Menge an Matchtypen. Leider beinhaltet es auch Mikrotransaktionen, wobei es anscheinend auf einen spezifischen Spielmodi begrenzt ist. Weiterhin soll das Gameplay mehr in Richtung Simulation gehen und erhöht dadurch die komplexität. Dies ist weder schlecht oder gut, sondern kommt lediglich auf die Vorzüge des Spielers an..

Fire Pro Wrestling World kitzelt mit dem klassischen 2D-Stil an den absoluten Hardcore-Wrestling-Fans, die ihre Lieblingswrestler selbst erstellen und bis hin zur CPU-Logik perfektionieren möchten. Doch das Gameplay könnte für einige etwas zu kompliziert sein.

  • Der Herausforderer: AEW: Fight Forever

Bei AEW: Fight Forever gibt es einen spürbaren neuen Ansatz hinsichtlich des Multiplayers, und zwar die Minispiele, aber noch fehlt hier der volle Einsatz zum Partyspiel ala Mario Party. Weiterhin soll noch das kostenlose 30 Spieler-Stadium Stampede Battle Royale kommen und nach dem Teaser zu Urteilen, handelt es sich um ein eigenständiges Gameplay.
Der springende Punkt liegt beim einfachen Gameplay, doch vielleicht ist es nicht nur einzig und allein das gewesen. Stattdessen war es lediglich der Schlüssel zu einem guten Wrestling UND Partyspiel das sich herumgesprochen und dadurch ein weiteres Publikum gefunden hat.

Ein einfaches Gameplay, Minispiele und Online mit Stadium Stampede Battle Royale… Nimmt man alles zusammen, dann könnte es sich zu einem beeindruckenden Paket entwickeln das sich von den anderen Spielen abhebt.
Doch die Frage hier ist, ob die Magie hinter den AKI-Klassikern aufzufinden ist und wie man sie für die aktuelle Generation umzusetzen kann.

Pro

  • Plug and Play Gameplay mit Tiefe inspiriert von den N64 Spielen
  • Road to Elite bietet Spielspaß für Einzelspieler
  • Ranglisten Online für alle Matchtypen
  • Über 200 Musikstücke
  • Unterhaltsame Minispiele...
  • Create A Wrestler (CAW) ist für den ersten Versuch mit vielen Moves ausgestattet

Contra

  • Magere Auswahl an Matchtypen
  • Keine Optionen bei den Matches für Hausregeln
  • Präsentation vom Eintritt ist abgekürzt
  • Möglicherweise zu altes Kader für hardcore Fans
  • ...wovon 11 erst langwierig freigeschaltet werden müssen
  • Relativ wenig Optionen für CAW Aussehen z.B. Haare
  • Create a Wrestler Moves sind unübersichtlich und benötigt Kategorisierung

Wertung

Testergebnis:70%

7.0Gut

Kaufempfehlung

50% Kaufempfehlung

50%Angebot abwarten

Getestet wurde AEW: Fight Forever auf PS5 von Soul-1. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version1.002 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für AEW: Fight Forever wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!