Fe · Test
Veröffentlicht am 19.02.2018 von Andreas Erber
Kommunizieren statt gleich drauf los schiessen
Fe ist das neue Action-Abenteuer, in dem mit Gesang und Sprache verhandelt wird und Gewalt einfach keinen Platz findet. Klingt langweilig? Ganz und gar nicht! Mit der Hauptfigur namens Fe bestreitet der Spieler eine in Neonfarben eingetauchte Fantasiewelt voller Gestein, Blumen, Bäume und Flüssen. Fe ähnelt dabei einem Eichhörnchen, das allerdings spezielle Fähigkeiten besitzt. Zu Beginn kann noch nicht die ganze offene Welt bereist werden, die übrigens in 6 großzügigen Areale eingeteilt ist. Doch wie schaffen wir es in diese neuen Gebiete und wieso können wir mit der R2-Taste Singen und Laute von uns geben?
Willst du mein Freund sein?
Fe’s spezielle Fähigkeit ist Singen. Doch mit Singen allein wird man nicht weit kommen. Die offene Welt kann nur mit Hilfe von anderen Lebewesen bereist werden. Um beispielsweise einen Vorsprung zu erreichen benötigen wir dringend einen Freund. Doch wie sprechen wir diese Lebewesen an? „Hey du, na wie wär’s mit uns zwei?“. Nein lieber nicht. Anfangs treffen wir auf ein Reh, dem wir uns vorsichtig nähern, da es etwas schreckhaft wirkt und immer wieder versucht wegzulaufen. Sobald eine gewisse Nähe erreicht wurde drücken wir ganz schnell und fest die R2-Taste, doch irgendwie fühlt sich das Tier nicht so richtig wohl dabei… also drücken wir die Taste etwas weniger stark. Ganz sanft gedrückt erreichen wir gesanglich eine Ebene in der eine visuelle und akustische Verbindung entsteht. Jetzt dürfen wir auf dem gezähmten Tier reiten und können durch den neuen Gesang mit dem Reh eine Blume zum Leben erwecken, mit deren Hilfe wir dann schlussendlich den Vorsprung erreichen können. Ein simpler und dennoch genialer Ablauf! 6 verschiedene Gesänge helfen uns dabei zusammen mit neuen Freunden die Spielwelt zu erkunden. Cool sind auch die Gleitflüge, die wir nach dem erklimmen gewisser Bäume, ausführen können. Eine Spielwelt mit ganz viel Dynamik! Doch es gibt nicht nur Blumen und Spaß zu entdecken. Seltsame Feinde blockieren uns immer wieder den Weg. Diese Kreaturen wollen die wunderschöne Welt zerstören und Fe muss den Grund dafür herausfinden.
Gameplay & Steuerung
So genial das facettenreiche Gameplay ist so sauber und gut funktioniert auch die Steuerung. Nur ab und zu gibt es kleinere Fehler beim Hüpfen auf Felsvorsprüngen. Das kann aber leicht außer Acht gelassen werden und so steht uns ein spannendes Abenteuer bevor. Auf Kämpfe verzichtet Fe ja bekanntlich komplett und so werden eure Schleicherfahrungen gefragt. Die Schleichelemente funktionieren dabei wirklich sehr gut. Wird Fe jedoch kurz entdeckt gibt es kaum noch Möglichkeiten diese Leichtsinnigkeit noch auszubessern und der Bildschirmtot ist unausweichlich. Gut, dass die Entwickler sinnvolle Speicherpunkte ins Spiel gesetzt haben, denn so entstehen zu keiner Zeit Frust-Momente. Das einzige Wurfgeschoss sind übrigens kugelförmige, gelbe Blumenpollen, mit denen wir gefangene Lebewesen befreien können. Hilfreich steht uns jederzeit ein Vogel bei, der uns den Weg zeigen kann. Dieser Vogel kann jederzeit gerufen werden.
Grafik & Sound
Der Grafikstil ist einzigartig und lässt uns in eine bezaubernde Fantasiewelt eintauchen. Die Welt wird dabei von verschiedenen Farben beleuchtet. So erhalten die diversen Areale ihre persönliche Note. Von Neon-Giftgrün bis zum kühlen Neo-Blau ist alles dabei. Mit den Farben verändert sich unbewusst auch unser menschliches Gefühl zum Spiel. Einfach spannend! Worte oder gar gesprochene Sätze werden vergebens im Spiel gesucht. Fe kann mit seinen Gesängen Steintafeln, auf denen Malereien und Zeichen abgebildet sind, freimachen. Diese Tafeln erzählen einen Teil der Geschichte. Somit sind die Gesänge unser einziges Mittel um mit der Umgebung zu kommunizieren. Die Gesänge und Soundeffekte sind sehr passend gewählt und auch die Musikuntermalung ist ein wichtiges Element im Spiel. Sphärische Klänge beschreibt das Klangbild am besten. Sind Gegner in der Nähe verändert sich die ruhige Klangwolke schlagartig. Trotzdem wäre besonders beim Soundtrack noch mehr drin gewesen. Nach ein paar Stunden hat der Spieler sich schnell von den immer wieder kehrenden Musikabschnitten satt gehört.
Fazit
Die Entwickler von Zoink schaffen es mit EA Games ein Spiel auf den Markt zu bringen, das einfach anders ist. Ein Abenteuer ohne Waffeneinsatz zu kreieren ist heutzutage mutig und wie man sieht funktioniert dies einwandfrei. Ganz ohne Langeweile! Spielerisch, grafisch und akustisch könnt ihr bei Fe ein einzigartiges Stück Software erleben.
Pro
- wunderschöne abstrakte Welt
- saubere und knackige Steuerung
- keine brutalen Kämpfe
- durch Gesänge eröffnet uns eine große Spielwelt
Contra
- kleine, unauffällige Steuerungsfehler
- Spielabläufe wiederholen sich immer wieder
- Soundtrack ist mit der Zeit zu eintönig
Wertung
8.5Sehr gut
Kaufempfehlung
75%Empfehlenswert
Getestet wurde Fe auf PS4 von Andreas Erber. Das Test Exemplar / der Review Code für Fe wurde uns von Electronic Arts kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!