Review

Resident Evil 7 · Test

Veröffentlicht am 23.02.2017 von Andreas Erber

Titelbild von Resident Evil 7 (PC, PS4, Xbox One)

Intro

Als Hauptcharaktere Eathen Winters eine Videonachricht von seiner geliebten Frau Mia bekommt, machte er sich sofort auf den Weg nach Dulvey, Lousiana. Das seltsame daran ist die Tatsache, dass Mia seit 3 Jahren als verschwunden und tot erklärt wurde. Eathen war sich nicht sicher, ob es sich hierbei um einen Scherz oder um eine Hoffnung, Mia jemals wieder zusehen, handelte. Aber was ist, wenn sie doch noch am leben ist. Genau das versucht ihr in Resident Evil 7 herauszufinden. Mit Eathen macht ihr euch auf den Weg ins Ungewisse… Im Baker-Anwesen findet ihr aber alles andere als einen netten Empfang vor. Schon in der Küche stößt Eathen auf Gedärme und teilweise nicht identifizierbaren Kadavern. Notizen über Namen mit dem Status „verwandelt“ werfen neue Fragen auf. Was ist hier genau passiert und wo ist mit Mia?

Screenshot von Resident Evil 7

„Daddy kommt, wir müssen gehen… jetzt!“

Schon zu Beginn wird klar, dass Resident Evil 7 kein Kindergeburtstag ist. In einem scheinbar verlassenen Gästehaus erkundet der Spieler mit Eathen jeden einzelnen Raum und wird dabei von einer unheimlichen Soundkulisse begleitet. Die Story wird dabei geschickt mit Flashbacks, die in Form von gefundenen VHS-Kassetten auftreten, verstrickt. Selbst in den Videos auf diesen Kassetten übernimmt der Spieler die Steuerung und wird auf diese Weise noch tiefer in das Resident Evil Universum hineingezogen. Diese Videos basieren oft auf kleine Rätsel und geben nicht selten Hinweise auf versteckte Bereiche. Beispielsweise wird eine geheime Tür und dessen versteckter Schalter enthüllt. Auf diese und weitere Rätsel wird man immer wieder im Spielverlauf stoßen. Gut, dass Eathen auch mit Gegenständen und Waffen hantieren kann. Der Rucksack mit den gesammelten Vorräten ist allerdings begrenzt, was den Spieler dazu zwingt nur sinnvolle Gegenstände bei sich zu tragen und diese bei Bedarf sogar geschickt zu kombinieren, was im übrigen sehr gut und einfach funktioniert.

Screenshot von Resident Evil 7

Gameplay & Steuerung

Die Spielergemeinde staunte nicht schlecht, als Capcom angekündigt hat, dass sich Resident Evil 7 komplett mit der PlayStation VR durchzocken lässt. Das ist wohl auch der Hauptgrund, weshalb der Titel in der Ego Perspektive gespielt wird. Natürlich haben wir uns den VR Modus näher angesehen. Kaum hat der Spieler die VR Brille aufgesetzt befindet er sich sprichwörtlich mitten im Horror. Nein, es lässt sich kaum anders beschreiben. Starke Nerven und viel Mut werden benötigt, um dieses Szenario verarbeiten zu können. Vorteil: Dank dieser Technik kann Eathen problemlos um Ecken spähen, was in der 2D Version leider schlichtweg nicht möglich ist. Es fühlt sich an, als wenn ihr selber der Darsteller des Spiels seid und ums Überleben kämpft. Nachteil: Um’s Überleben kämpft ihr eventuell auch mit den Schwindelgefühlen. Nach 20 Minuten musste eine Pause eingelegt werden, da die Intensität und der Realismus einfach überwältigend und fordernd ist. Vor allem in Kämpfen müsst ihr immer versuchen die Orientierung zu bewahren. Leider gelingt das schnelle umdrehen, wie in der 2D Version nicht so einfach und das Zielen mit den Waffen funktioniert nur über die Blickrichtung des Spielers. Alles sehr gewöhnungsbedürftig.

Unser Tipp: Unter Optionen findet man einige Einstellungen zur VR, die das Spielen so angenehm wie möglich gestalten sollen. Bewegungen lassen sich ruckartig und geschmeidig einstellen, das Tempo beim Gehen lässt sich einstellen und es lassen sich Orientierungspunkte hinzufügen. Beim Sprint wird der Sichtbereich eingeschränkt um Übelkeit vorzubeugen. Für manche wird das vielleicht eine große Hilfe sein.

Allgemein ist zu erwähnen, dass dieser VR Titel noch eher zu den verträglichen Spielen gehört. Perspektiv-Fehler trüben den VR Part an manchen Stellen und so kommt es auch immer wieder zu Fehlern in der Kollisionsabfrage. Nach einer Testphase, wechselte ich dann doch wieder lieber auf den normalen TV Modus. In 2D ist das Gameplay einfach verträglicher und übersichtlicher. Die Steuerung funktioniert, bis auf ein paar Bewegungseinschränkungen gegen über dem VR Modus, problemlos. Und ja, man kann schießen und gehen zugleich! Im hektischen Kampf ist der Schnellzugriff auf 4 wichtige Waffen oder Gegensände, die über das Steuerkreuz aufgerufen werden können, sehr hilfreich.

Screenshot von Resident Evil 7

Grafik & Sound

Stimmungsvoll und schaurig präsentiert sich die Grafik und gibt der spannenden Story eine dichte Atmosphäre, die ein wesentlicher Bestandteil des Spiels ist. Die Kulissen sind dabei sehr aufwendig und detailliert. Manchmal würde man sich wünschen, lieber nicht so genau zu erkennen, auf was man gerade blickt. Hin und wieder sind Texturen schwach und laden sichtbar nach, was jedoch nur beim genauen Hinsehen auffällt. Das Spiel lässt sich außerdem im HDR Modus spielen, der sich bei kompatiblen TV Geräten unter Optionen - Bild einstellen lässt. Besonders bei kontrastreichen Kulissen macht sich die Technik bezahlt. Der Sound ist phänomenal. Gerade bei Horror-Spielen ist es wichtige das richtige Mittel für die Ohren zu haben. Schon alleine die Soundkulisse kann einem Angst einjagen. Auch die perfekt gesetzte Hintergrundmusik ist passend gewählt und nicht zu auffällig um die Spannung nicht zu gefährden. Technisch ist hier alles gut abgemischt worden. Über Optionen lässt sich der Sound zusätzlich auf das eigene Equipment gut einstellen.

Kommende Updates & DLC Inhalte

Bis jetzt sind bereits mind. 3 Updates erschienen, die einige Fehler und Bugs ausbessern und auch die Vorbereitung auf kommende DLC Inhalte des Season Pass mitbringen.

Fazit

Gut, dass sich Capcom diesmal an die Wünsche der Fangemeinde gehalten hat und zurück zu den Wurzeln ging. Die letzten Resident Evil Teile wurden oft als zu actionreich empfunden. Mit dem 7. Teil kehrt jedoch das ursprüngliche Resi-Feeling wieder gelungen zurück. Zusammen mit dem VR Modus bekommen wir einen absolut abschreckenden Resident Evil Teil im positivem Sinne. Ich persönlich werde das Spiel allerdings lieber auf dem TV spielen, da mich die VR Methode zu sehr anstrengt. Ihr könnte dabei selber entscheiden, ob ihr den Titel lieber klassisch auf dem TV oder mit der VR Einheit spielen wollt. Bestimmt werden noch die einen oder anderen Fehler ausgebessert. Seid ihr bereit für Horror-Trip?

Pro

  • das ganze Spiel ist VR Kompatibel
  • geniale Horror-Atmosphäre
  • Grafik ist sehr stimmungsvoll
  • Musik und Sound in Bestform
  • spannende Story
  • faire Speichermöglichkeiten
  • Schockmomente sind der Hammer

Contra

  • VR Modus ist bestimmt nicht jedermanns Sache
  • kleine Fehler im VR Modus
  • Texturen könnten teilweise besser sein
  • VR Liebhaber brauchen gute Nerven

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

95% Kaufempfehlung

95%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde Resident Evil 7 auf PS4 von Andreas Erber. Das Test Exemplar / der Review Code für Resident Evil 7 wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!