Review

The Crew 2 · Test

Veröffentlicht am 04.07.2018 von Andreas Erber

Titelbild von The Crew 2 (PC, PS4, Xbox One)

Die grenzenlosen, virtuellen Straßen der USA

Schon mit dem ersten Ableger der „The Crew“ Serie, wurden viele interessante Elemente in ein Rennspiel gepackt. Allen voran zählte die große offene Welt, in der sich die USA komprimiert widerspiegelt. Doch gab es zu Beginn noch viele Bugs und die Grafik war noch unausgereift. Nach ein paar großen Patches, Updates und großzügigen DLCs wurde aus dem Kücken eine stolze Henne. The Crew machte ab diesem Zeitpunkt so richtig Spaß und erlebte dadurch einen positiven Aufschwung. Mit „The Crew 2“ wollen die Entwickler von Ubisoft Ivory Tower schon von Beginn an alles richtig machen. Diese Vorhaben gelang ihnen durchaus. Platz nach oben gäbe es ja in jedem Stück Software und so sind wir zuversichtlich, dass The Crew 2 einen äußerst guten Support durch weitere Updates und Erweiterungen erhalten wird. Stürzen wir uns also ins Abenteuer und setzten uns in einen coolen Ford Mustang mit dem wir jede Seitengasse der USA unsicher machen.

Screenshot von The Crew 2

„Sie waren viel zu schnell unterwegs!“

Erneut können wir uns in die virtuellen Straßen der USA begeben und staunten nach der ersten Einführung nicht schlecht. Denn dieses mal dürfen wir, neben schnittigen Motorrädern und exotischen Autos, auch hinter das Steuer von Flugzeugen und Booten platz nehmen. Mit nur einem Knopfdruck, könnt ihr somit kurzerhand von der Straße auf einen naheliegenden Fluss wechseln und mit dem Boot hohe Wellen schlagen und von dort aus nach belieben wieder zurück ins Auto wechseln oder gleich schon bequem den Luftraum mit einem Sportflugzeug unter Beschlag nehmen. Genau so cool und einfach das Ganze sich liest, so einfach sind die Handhabungen dieser Vorgänge. Ob ihr mit einem tieffliegenden Flugzeug auch geblitzt werden könnt, müsst ihr selbst herausfinden. Doch diese Möglichkeiten bieten uns an in jeglicher Hinsicht experimentierfreudig zu sein. Doch um ein Boot oder ein Flugzeug steuern zu dürfen müssen wir erst eines besitzen. Um an den benötigten Fortschritt und das nötige, virtuelle Kleingeld zu gelangen, müssen wir an diversen Wettbewerbe teilnehmen. Hier gilt natürlich die Devise, wer auf den ersten Plätzen mitspielt bekommt ausreichend „Bucks“. So wird übrigens die interne Spielwährung genannt. Neben den Bucks bekommt der Spieler für erfolgreiche Meilensteine eine weitere Währung namens Crew Credits. Damit lassen sich ebenfalls weitere Fahrzeuge und kosmetische Extras freischalten. Wer keine Geduld mit sich bringt, kann auf den eher weniger beliebten CC-Shop zugreifen und beispielsweise für 9,99€ 100.000CC Punkte bekommen. Zumindest aht jeder Spieler die Qual der Wahl. Zusätzlich gibt es eine Follower-Anzeige, die den allgemeinen Status in die Höhe hebt. Um so mehr Follower man bekommt um so höher ist der Ruhm, den der Spieler in Form von Erfahrungspunkten und Ausrüstungen erhält. Die Upgrades für Fahrzeuge werden nach dem Zufalls-Prinzip ausgeschüttet. Sprich einen gewöhnlichen Upgrade-Shop gibt es derweilen nicht. Doch meistens stellen die Upgrades eine Verbesserung zur bereits ausgerüsteten Ausstattung dar. Motivierend ist das System auf jeden Fall, auch wenn der eine oder andere sich lieber die Upgrades selber auswählen würde. Besonders viel Spaß macht natürlich der beliebte Online-Modus, in dem bis zu 8 Spieler teilnehmen dürfen.

Screenshot von The Crew 2

Gameplay & Steuerung

Grundlegend ähnelt sich das Gameplay und die Steuerung zum Vorgänger deutlich, was durchaus nicht negativ betrachtet werden darf. Das Spiel ist ein reinrassiger Arcade-Racer und dafür wurde das Spiel passend gestaltet und eingestellt. Da gibt es bis auf ein paar Kleinigkeiten wenig auszusetzen. Ein kleiner Kritikpunkt ist die Respawn-Funktion. Wird der Spieler aus der Fahrbahn gedrängt oder verursacht einen Unfall, verliert der Rennfahrer bei der Zurücksetzung auf die Straße eine ganze halbe Minute. Bei anderen Games werden meist nur 5 bis maximal 15 Sekunden abgezogen. Das führt oft zu Frust-Momenten. Innovationen wie beispielsweise eine Rückspulfunktion wurden leider nicht in Betracht gezogen. Ärgerlich ist, dass viele Unfälle nicht unbedingt auf das eigene Fahrverhalten zurückzuführen sind, sondern aus einer Reihe von unglücklichen Ereignissen passieren. Allgemein sei jedoch gesagt, dass viele Objekte im Spiel einfach umgefahren werden können, um nicht ständig mit Kollisionen konfrontiert zu sein. Des weiteren ist die Handhabung bei Drifts eine Sache für sich. Leider klappt das momentan noch nicht so rund und so kommt es häufig vor, dass die Kontrolle eines Fahrzeuges mit gezogener Handbremse zu schnell verloren wird.

Screenshot von The Crew 2

Grafik & Sound

Das virtuelle USA ist riesig und bietet unzählig viele Möglichkeiten. Durch das Hinzufügen von Wasser- und Flugvehikeln breitet sich das Gebiet zusätzlich in alle Richtungen aus und trotzdem glänzt das Spiel grafisch in Höchstform. Die Grafik-Engine erlaubt sich selber bei den höchsten Geschwindigkeiten keine Pause. Ein absolut flüssiges und atmosphärisches Rennspiel. Schade nur, dass die Bevölkerungsdichte zu Wünschen übrig lässt und manche Texturen wirken, bei genauen hinsehen, etwas verwaschen. Doch wer hat schon Zeit sich die Blumenpracht des Nachbarn zu bewundern, wenn der Fokus ganz klar auf dem heißen Asphalt liegt. Der Grund für die teils schwachen Texturen liegt zum einen an der limitierten verfügbaren Power der Konsolen und zum anderen an der endlosen erscheinenden Spielwelt. Gelungen ist auch der Tag/Nachtwechsel sowie die wechselnden Wetterbedingungen, die such zeitweise etwas albern verhalten. Es ist schon Lustig und etwas unrealistisch, wenn sich das Wetter von der heißen Sommersonne auf Winter in einer Minute umstellt, aber nur so kann der Spieler eben auch in kurzen Spielphasen das gesamte Crew Paket erleben. Manchmal spielt das Wetter eben total verrückt! Der Sound kann sich in allen Bereichen punkten. Sowohl die Motorenklänge und Umgebungsgeräusche als auch der Soundtrack sind ein Ohrenschmaus der Superlative. Man spürt förmlich den Windwiderstand im Geschwindigkeitsrausch. Die Soundtracks sind passend gewählt und versprechen eine abwechslungsreiche Playlist.

Fazit

The Crew 2 spricht vor allem alle Arcade-Racer an. Die Renn-Physik ist durchaus gelungen und die Wettbewerbe laden ein sich immer mehr und mehr Bucks zu verdienen und Inhalte freizuschalten. Open-World-Fetischisten werden teilweise etwas enttäuscht sein, was besonders den Detailgrad und den Anteil der Lebewesen angeht. Dafür bekommen Rennfans den Geschwindigkeitsrausch, den sich Spieler von solch einem Titel erhoffen. Mit dem Online-Modus erweitert sich der Spielspaß um ein vielfaches und verschafft uns zahlreiche, spannende Stunden in den amerikanischen Staaten der unbegrenzten Möglichkeiten.

Pro

  • große Auswahl an lizensierten Fahrzeugen
  • unzählig viele Wettbewerbe
  • offne Spielwelt ist gigantisch
  • keine unnötige Story sondern reiner Fahrspaß
  • gelungener Video- und Fotomodus

Contra

  • viele Umgebungen wirken leblos
  • die Steuerung fühlt sich besonders beim Driften nicht so gut an
  • deutsche Synchronisation könnte besser sein

Wertung

Testergebnis: 85%

8.5 Sehr gut

Kaufempfehlung

90% Kaufempfehlung

90%Absoluter Pflichtkauf

Getestet wurde The Crew 2 auf PS4 von Andreas Erber. Das Test Exemplar / der Review Code für The Crew 2 wurde uns von Ubisoft kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!